Salve Abusina in Eining
Auf den Spuren der Römer

10.08.2022 | Stand 10.08.2022, 5:00 Uhr
Unser Archivbild zeigt einen Gladiatorenkampf bei einer früheren Auflage des Römerfestes. −Foto: Beate Weigert

Bald wird die Römerzeit im Kastell in Eining bei Neustadt a.d. Donau wieder lebendig. Vom 19. bis 21. August wird wieder das „Salve Abusina“ gefeiert.

Die Römer entdeckten vor mehr als 2000 Jahren die warmen Schwefelquellen rund um Bad Gögging. Die Legionäre nahmen sich in den heilenden Quellen eine Auszeit vom anstrengenden Dienst am Limes, dem Grenzwall des Römischen Reiches. Auch heute schwören Gesundheitsurlauber und Arthrose- und Rheumapatienten auf dieses natürliche und jahrtausendealte Heilmittel, heißt es in der Mitteilung der Tourist-Information Bad Gögging.

Die Bad Gögginger Schwefelbäder werden aus sieben Quellen mit unterschiedlich hoher Schwefelkonzentration gespeist. Bei einem Bad wird der Schwefel über die Haut aufgenommen, dient als Schmiermittel und zur Regeneration der Knorpel. Außerdem ist Schwefel ein Schönheitsmittel: Er strafft die Haut, fördert die Durchblutung und sorgt für glänzendes Haar und schöne Nägel, heißt es weiter. In und um Bad Gögging lassen sich zahlreiche Zeugnisse des Römischen Imperiums entdecken. Auf den Spuren der Römer folgt zum Beispiel der 20 Kilometer lange Rundwanderweg Römer-Schlaufe am Jurasteig. Von Bad Gögging aus führt er vorbei an milchig-blauen Schwefelquellen bis nach Eining an der Abens, die hier in die Donau mündet. In Eining fasziniert das Römerkastell „Abusina“, einst Sitz einer römischen Kohorte. Hunderte Soldaten sicherten von diesem Militärlager aus die Grenze des Römischen Imperiums. Jetzt ist es mit der neuen App „Limes mobil“ möglich, die Bauwerke und Funde dieses Kohortenkastells in Form von virtuellen Rekonstruktionen zu studieren. Heute ist es Bestandteil des Unesco-Welterbes Limes und im August Schauplatz des Römerfestes Salve Abusina. Einen Kilometer weiter entlang der Donau lässt sich das römische „Heiligtum auf dem Weinberg“ – 2021 ins Unesco-Welterbe Donaulimes aufgenommen – ebenfalls per Limes-App virtuell erleben.

Zurück in Bad Gögging empfehlen die Experten der Tourist-Information einen Besuch der romanischen Kirche St. Andreas im alten Ortskern. Beherbergt sie doch das Römische Museum für Kur- und Badewesen. Dort geben Teile einer römischen Badeanlage einen Einblick, welchen Wellness-Genüssen die Römer frönten. Die Überreste des ältesten römischen Staatsbades nördlich der Alpen gelten als das Heilbad der „legio III Italica“, die ab 179 n.Chr. in Regensburg stationiert waren.

Die Römer schufen mit der Entdeckung der heilenden Schwefelquellen den Grundstein für die heutige Limes-Therme im Ortszentrum. Bereits zum zehnten Mal findet Bayerns größtes Römerfest „Salve Abusina“ in Eining statt. Dann nehmen vom 19. bis 21. August 2022 Legionäre, Gladiatoren, Germanen und Handwerker die Besucher mit auf eine Zeitreise in die Antike, teilt die Tourist-Information Bad Gögging mit. Das Römerkastell Abusina erwacht wieder zum Leben und lockt mit vielen Programmen kleine und große Römerfans.