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Baden vor imposanter Felskulisse

Das Felsenbad in Saal an der Donau zieht täglich bis zu 1000 Besucher an – schon alleine durch seine einmalige Kulisse.

10.08.2018 | Stand 16.09.2023, 5:56 Uhr
Oliver Weber

Die ganz besondere Lage des Felsenbads zieht viele Badegäste an. Foto: Oliver Weber

Gegen die Hitze hilft nur Wasser. Reinspringen, Tauchen, Schwimmen oder die Füße reinhalten – Hauptsache ein paar Grad weniger an der Haut spüren. Die aktuelle Hitzewelle macht aus den Freibädern des Landkreises kleine Oasen der Abkühlung. Auch in Saal an der Donau wird das deutlich. Bis zu 1000 Besucher kommen täglich in das Felsenbad, um sich eine Erfrischung zu gönnen.

Alfons Gmeinwieser erlebt Jahr für Jahr das allsommerliche Badegeschehen in Saal. Seit siebenundzwanzig Jahren ist er Bademeister im Freibad und als solcher zuständig für kleine Anliegen, vom Austeilen von Baderingen, bis zu großen Problemen, sollte jemand beim Schwimmen Schwierigkeiten bekommen. „Dazu ist es zum Glück schon sehr, sehr lange nicht mehr gekommen.“ Selbst bei den aktuellen Besucherzahlen verläuft alles in geregelten Bahnen. Zusammen mit dem Schwimmmeister Andreas Braun leitet Gmeinwieser das Freizeitbad.

Der Saaler Bürgermeister Christian Nerb zählt zu den Besonderheiten des Bades, dass sich die Becken auf eine angenehme Temperatur beheizen lassen. „Zurzeit müssen wir davon aber gar keinen Gebrauch machen, weil die Sonne das für uns erledigt“, sagt Gmeinwieser bei brennenden 33 Grad. Die Wassertemperatur liegt normalerweise zwischen 23 und 24 Grad. In diesem Sommer sind es meist gute zwei Grad mehr. im Felsenbad.

Besonderheit: Rutsche am Felsen

Felsenbad heißt dasFreibad erst seit 2017. Der Name kommt von den prägnanten freigelegten Felsen am Rand der Becken. Ein kurzer Blick in die Geschichte besagt, dass das erste Bad in Saal schon 1932 vom damaligen Kalkwerkseigner Kommerzienrat Ernst Cetto in der Donau Nähe Untersaal gebaut worden ist. 1936 bauten die Arbeiter von Saals „Gemeinnütziger Bürgergesellschaft“, die ebenfalls dem Kommerzienrat zugerechnet wird, dass Freibad an der heutigen Stelle. Für alle Kalkwerkarbeiter und deren Familien war der Eintritt frei. Der Gemeinde Saal wurden Gelände nebst Bad 1962 zum weiteren Betrieb übereignet. Bis 1988 wurden nur Kleinreparaturen durchgeführt. Dann begann der große Umbau und seit dem zeigt sich das Bad wie in seiner heutigen Form.

„Heute wie damals ist unser Highlight natürlich die Rutsche am Felsen entlang“, so Gmeinwieser. Sie ist verhältnismäßig lang und schnell, doch auch für kleine Kinder geeignet. Johannes Beber (13), der dieses Jahr schon zum zehnten Mal hier ist, sagt, dass er hauptsächlich wegen der Rutsche herkomme: „Die macht einfach Spaß. Geschwindigkeit und Abkühlung in einem – was will man mehr? Deswegen fahr‘ ich nach Saal, obwohl ich nicht hier wohne.“

Lesen Sie hier den letzten Teil unserer Freibad-Serie:Das Abensberger Freibad ist eine Oase der Entspannung.

Ein Freibad für Familien

Das Saaler Freibad versteht sich als Familienbad. Das fällt auch auf. Familien mit kleinen und größeren Kindern dominieren das Bild. „Das heißt aber noch lange nicht, dass andere sich hier nicht wohlfühlen“, sagt Braun. „Um das Planschbecken findet man junge Familien, im hinteren Teil des Bades sind viele Jugendliche und hier auf der Hauptwiese mischt sich alles durch.“

Zu Problemen komme es bei den aktuellen Besucherzahlen nicht, sagen sowohl Gmeinwieser als auch Braun. Im Schwimmerbecken können sowohl friedlich Bahnen geschwommen, als auch Sprünge geübt werden. Und bis auf ein paar kleinere Wasserspritzer, kommt man sich auch nicht in die Quere. Auf insgesamt drei Becken können sich die Gäste verteilen. Neben einem Schwimmerbecken, das 1,80 bis zwei Meter tief ist, gibt es in Saal auch ein Spaßbecken mit 1,20 bis 1,50 Meter Tiefe sowie ein Planschbecken für die ganz Kleinen. Wenn man sich abgekühlt hat, stehen 4000 Quadratmeter Liegewiese zur Verfügung.

Wer es ganz bequem haben möchte, kann auch auf einer der Liegen mit Sonnenschirm Platz nehmen.

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Auch sportlich etwas geboten

Aber natürlich kann man im Felsenbad nicht nur baden und rumliegen. Wer sich sportlich betätigen möchte, findet ein im Schatten liegendes Beachvolleyballfeld vor, das auch bei den hohen Temperaturen von vielen gerne genutzt wird. Beim Eingangsbereich gibt es Tischtennisplatten – die dazugehörigen Schläger und Bälle können ausgeliehen werden. Zum Austoben steht zudem einen Kinderspielplatz zur Verfügung, der ebenfalls viele anlockt.

Zur Stärkung zwischendurch darf auch ein guter Kiosk nicht fehlen. Einen solchen gibt es im Saaler Freibad natürlich auch, mit allem, was das Herz begehrt: Eis, Hotdog, Pommes, Süßigkeiten, kalte Getränke – und was sonst noch so dazugehört. Die Schlange davor kann schon einmal länger werden, doch es lohnt sich, die kurze Zeit abzuwarten.

„Jetzt in den Ferien heißt es für mich eigentlich täglich ab ins Saaler Freibad“, sagt Jonathan Rudolph (14). „Hier treffe ich meine Freunde, kann mich trotz der Hitze viel bewegen und Spaß haben.“ Er findet gut, dass sich das Bad an alle richtet und jeder auf seine Kosten komme. „Hier darf man rutschen, springen und spielen – und das soll auch so bleiben.“

Das Bad hat bereits seit 7. Mai jeden Tag geöffnet. Die Freibadsaison endet in Saal meist Mitte September, doch das Enddatum legt nur das Wetter fest.

Das Freibad im Laufe der Zeit:

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