Forstbetrieb
Baumfäll-Aktion mit Spezial-Heli

Herabfallende Äste stellen eine Gefahr für die Besucher des Biergartens Klösterl und der Weltenburger Enge dar.

08.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:37 Uhr
Eine Schweizer Spezialfirma entnahm in der Weltenburger Enge Bäume mit einem Helikopter. Die Bäume stellten eine Gefahr für das Klösterl da. Viele waren wegen der Dürre der vergangenen Jahre abgestorben. −Foto: Etienne Nückel

Beim Klösterl und beim Kanuvereinsheim müssen Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Am Donnerstag, den 10. Juni zwischen 8 und 15 Uhr, werden oberhalb des Biergartens des Klösterls und des alten Kanuvereinsheimes in der Weltenburger Enge absterbende und abgestorbene Bäume gefällt und mit Hilfe eines Helikopters herausgeflogen.

Aufgrund der vergangenen Dürrejahre sind einige Bäume, vor allem Buchen, Eschen und Eichen, aufgrund des Trockenstresses abgestorben. Nun stellen nicht nur herabfallenden Äste, sondern vielmehr ganze Totbäume eine akute Gefahr für die Gäste des Biergartens Klösterl, Mitglieder des Kanuvereins und Erholungssuchende der Weltenburger Enge dar. „Diese Entwicklungen sind nicht vorhersehbar und erst nach dem Laubaustrieb zu erkennen. Sonst hätten wir die Maßnahme lieber in die Wintermonate verschoben“ erklärt Sabine Bichlmaier, Leiterin des Forstbetriebs Kelheim.

Kürzlich haben bereits Äste und Steine das Dach des alten Kanuvereinsheim durchschlagen. Zum Glück war zu diesem Zeitpunkt niemand vor Ort, somit ist nur ein Sachschaden entstanden. Behördenvertreter, Angrenzer und die Förster der Bayerischen Staatsforsten sind sich daher einig: Es müssen dringend Maßnahmen zur Verkehrssicherung durchgeführt werden, um die öffentliche Sicherheit wiederherzustellen. Um die untenliegenden Gebäude in ihrem Bestand zu erhalten und Personen nicht zu gefährden, werden die betroffenen Bäume im Auftrag der Bayerischen Staatsforsten von der Schweizer Spezialfirma Rotex Helicopter unter der Leitung von Renato Giezendanner mit Hilfe eines Spezialhelikopters und eines erfahrenen Bodenteams entfernt und auf einer angrenzenden Wiese abgelegt. „Die Stämme verbleiben als liegendes Totholz im Nationalem Naturmonument“ erklärt Daniel Meyer als örtlich zuständiger Revierleiter.

Da nicht auszuschließen ist, dass das Brutgeschehen der Fledermäuse im Donaudurchbruch bereits begonnen hat, fand im Vorfeld eine Begutachtung der zu fällenden Bäume durch Franziska Jäger, Gebietsbetreuerin der Weltenburger Enge, Hans-Jürgen Hirschfelder, Fledermausspezialist und ehemaliger Natura 2000 Gebietsbetreuer sowie Daniel Meyer statt. Am Tag der Maßnahme werden alle entnommenen Bäume mit besonderer Vorsicht behandelt und auf potentielle Brutstätten von Hans-Jürgen Hirschfelder untersucht. Eventuell auftretende Arten werden abgesammelt und vom Spezialisten betreut. Darüber hinaus wurde die Vogelauffangstation informiert, die gerettete Vögel in ihre Obhut nimmt. Aus Sicherheitsgründen sperrt die Stadt Kelheim für die Dauer der Sicherungsmaßnahme die Donaupromenade im Bereich des Klösterls. Besucher, die mit der Zille an der Wipfelsfurt anlegen, werden gebeten, die Umleitung durch den Wald in Richtung Befreiungshalle zu nehmen.

Die Geschichte des Klösterl: Frühes Franziskanerkloster anno 1454 mit einzigartiger Felsenkirche, Nikolauskapelle und Terrakottafigur des Hl. Nikolaus im Felsen, Höhle „Bruderloch“ und „Goldofen“ umgeben von der Donau mit seiner wilden, ursprünglichen Art, mit Wäldern, Felsen und Höhlen.