Konzert
Beethovens Kompositionen begeisterten

Das Warten hat sich gelohnt: Nach monatelanger Verzögerung kommt das Kelheimer Beethoven-Jahr nun so richtig in Fahrt.

20.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:33 Uhr
Sandra Schneider
Ihnen ist die Freude über das gelungene Konzert anzusehen: Dr. Hans Pritschet (vorne links) und Prof. Johann Mösenbichler (vorne rechts) mit ihren Ensembles. −Foto: Sandra Schneider

250 Jahre Beethoven - das war das Jubiläum, welches die Musikvereinigung Kelheim anlässlich des Geburtstags von Ludwig van Beethoven bereits 2020 mit einer Konzertreihe feiern wollte, doch pandemiebedingt kam es anders. Aber das Warten hat sich gelohnt, wie der Konzertabend „Beethoven und die Freiheit“ am Samstag in der Dreifachturnhalle zeigte.

„So viele Änderung wie für diese Konzerte, habe ich in den über 50 Jahren zuvor bei der Organisation nicht erlebt", meint dazu der Vorsitzende der Musikvereinigung Kelheim, Dr. Christoph Lickleder.

Er war deshalb auch sehr froh, dass die Förderung durch das Programm „Beethoven neu entdecken" der Bundesregierung erhalten blieb und die Bayerische Volksstiftung, die Stadt Kelheim sowie die Sponsoren dabei geblieben sind. 300 Besucher, mehr waren pandemiebedingt nicht zugelassen, genossen einen abwechslungsreichen und kurzweiligen Abend. „Mehr braucht man nicht für das Wochenende,“ so Sebastian Hobmaier aus Mitterfecking, der mit Frau, Sohn und Schwiegertochter zu Gast war.

Große Freude über volles Haus

Ein volles Haus und begeisterte Besucher - Dr. Christoph Lickleder war die Freude darüber nach dem Konzert deutlich anzusehen. „Ich bin begeistert, dass die Konzertreihe so gut von der heimischen Bevölkerung angenommen wird und dass die Konzerte ,Kelheim feiert Beethoven‘ nun endlich komplett stattfinden können“, so Lickleder.Geplanter Veranstaltungsort war ursprünglich aufgrund der Freiheitssymbolik die Befreiungshalle gewesen, welche durch die pandemiebedingte Sitzplatzreduzierung nicht mehr möglich war.

Auf die Freiheitssymbolik und Beethoven ging auch Bayerns Kunstminister Bernd Sibler in seinem Grußwort ein. Beethoven sei, „wie kaum ein anderer Komponist vom Konzept der Freiheit beseelt“. So habe Beethoven ganz neue Klangwelten ausgelotet und sich in seinen Kompositionen von den damals herrschenden musikalischen Strukturen gelöst.

Die Freiheit war Beethoven ganz wichtig

Wichtig sei Beethoven aber immer auch die ganz persönliche Freiheit gewesen. „So war er einer der ersten freischaffenden Komponisten ohne Festanstellung", so Staatsminister Sibler.

Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger freute sich, auf das Konzert. In seinem Eröffnungsgrußwort sprach Schweiger - er ist ein ehemaliger „Regensburger Domspatz“ - von einem „Neubeginn der Kultur nach so einer langen Zeit“ und er dankte dem Initiator Dr. Christoph Lickleder für die schöne Zusammenarbeit. Er verglich die Organisation der Konzerte mit der Abfolge einer Partitur, bei der jeder zur richtigen Zeit zum Einsatz komme. „Ich bin mir sicher, dass der Funke schnell auf das Publikum überspringen wird“, so Schweiger.

Kammermusik: Beethoven meets Kuba:40 Jahre Philharmonische Konzerte in Kelheim:Kartenvorverkauf:
Clemente-Trio und Nicola Birkhan (Bratsche) am Sonntag, 7. Oktober, mit zwei Aufführungen um 17 Uhr und um 19 Uhr jeweils im Festsaal Weißes Brauhaus Kelheim (Max. 100 Personen)Klazz Brothers und Cuba Percussion am Samstag, 27. November, mit zwei Aufführungen um 17 Uhr und um 19 Uhr jeweils im Festsaal Weißes Brauhaus Kelheim (Max. 100 Personen)Sinfoniekonzert mit dem Gasteig-Orchester München am Sonntag, 24. Oktober, um 19 Uhr in der Dreifachturnhallefür alle Konzerte in der Tourist-Information Kelheim, Ludwigplatz 1 oder unter www.okticket.de Mehr Informationen unter www.musikvereinigung-kelheim.de

Kultur als Klebstoff der Gesellschaft

Darauf folgte das Holzbläserensemble des Polizeiorchesters Bayern in der pandemiebedingten kleineren 15-köpfigen Formation unter Leitung von Generalmusikdirektor Prof. Johann Mösenbichler. Dieser hob die Kultur in seinen Eröffnungsworten als Klebstoff der Gesellschaft hervor. Das Ensemble spielte Beethovens 1. Sinfonie in C-Dur op. 21 und den Türkischen Marsch op.113. Gemeinsam mit dem Renner-Ensemble und dem Publikum wurde zum krönenden Abschluss des Abends die Europahymne in der Karajan-Version gesungen.

Alles in allem ein gelungener Auftakt zum zweiten Anlauf des Beethoven-Jahres. Doch damit nicht genug. Lickleder hat bereits neue Ideen im Hinterkopf. Beispielsweise eine „Oper für alle“ auf dem Kelheimer Ludwigsplatz, wie er am Rand des Konzerts verriet.