Feuerwehr Kelheim
Bei 400 Grad einen kühlen Kopf bewahren

12.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:57 Uhr
Kreisbrandmeister Manfred Albrecht erklärte Landrat Martin Neumeyer und Bürgermeister Dr. Benedikt Grünewald, den Brandübungscontainer (v.l.). Im Container trainierten die Feuerwehrleute aus dem Landkreis Kelheim, einen Zimmerbrand zu bekämpfen. −Foto: Fotos: Sendter/Landratsamt,Philipp Reil, FFW Bad Abbach

Die Feuerwehren im Landkreis Kelheim trainierten in Bad Abbach den Ernstfall. Im Brandübungscontainer wurde ein Zimmerbrand simuliert.

Es ist wohl die gefährlichste Tätigkeit der Feuerwehrleute: Menschen aus brennenden und verrauchten Gebäuden zu retten und dabei im sogenannten Innenangriff eine Brandbekämpfung durchzuführen. Damit die Männer und Frauen der Feuerwehren im Landkreis Kelheim auf solche Szenarien bestmöglich vorbereitet sind, gibt es eine eigene Ausbildung für diese anspruchsvolle Tätigkeit.

Wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung schreibt, befand sich vom 30. Mai bis 3. Juni ein Brandübungscontainer des Landesfeuerwehrverbandes Bayern auf der Freizeitinsel in Bad Abbach. Dieser kann von den einzelnen Landkreisen wochenweise gebucht werden und soll besonders jungen Atemschutzgeräteträgern die Möglichkeit geben, unter realistischen Bedingungen, vor allem den hohen Temperaturen in Brandräumen, zu üben.

In acht Trainingsdurchgängen wurden dabei insgesamt 64 Atemschutzgeräteträger im Rahmen der sogenannten ergänzenden Realbrandausbildung geschult. „Diese Ausbildung bereitet unsere Feuerwehrleute sehr gut auf gefährliche Szenarien vor. Das Wichtigste ist schließlich, dass alle nach ihren Einsätzen wieder gesund nach Hause kommen“, sagt Landrat Martin Neumeyer

„Die Ausbildung im Brandübungscontainer lässt den Brandverlauf erkennen und hilft, Gefahrensituationen besser einzuschätzen. Zudem sollen durch die richtige Löschtechnik gefährliche Situationen verhindert werden“, sagt Kreisbrandmeister und Organisator Michael Gruber.

Beheizt wird der Ausbildungscontainer mit Holz, weil sich damit die für einen Zimmerbrand typischen Rauch- und Temperaturentwicklungen realitätsnah darstellen lassen. Im Mittleren beträgt die Temperatur zwischen 300 und 400 Grad Celsius bei Spitzen bis zu 800 Grad Celsius.

„Eine sehr gute Möglichkeit, um unsere Feuerwehren realitätsnah auszubilden. Ich freue mich sehr, dass wir in Bad Abbach einen geeigneten Standort für den Brandcontainer zur Verfügung stellen konnten“, sagt Bad Abbachs Bürgermeister Dr. Benedikt Grünewald.

Grundlage für alle Feuerwehrleute, um bei der Realbrandausbildung teilzunehmen ist der Lehrgang für Atemschutzgeräteträger, der im Landkreis Kelheim bis zu viermal jährlich für Einsteiger angeboten wird. Dabei erfolgt die praktische Ausbildung in verschiedenen Feuerwehrhäusern sowie im Atemschutzzentrum des Landkreises in Neustadt a.d.Donau – allerdings ohne echtes Feuer.