Tourismus
Brücke bei Prunn droht die Sperrung

Für Radler und Touristen ist sie eine beliebte Querungshilfe: die Holzbrücke beim Wehr muss ersetzt werden. Die Zeit drängt.

17.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:01 Uhr
Der maroden Geh- und Radwegbrücke über den Prunner Mühlbach beim alten Wehr, droht die Sperrung. Betroffen ist der Radweg von Riedenburg nach Kelheim. −Foto: Petra Kolbinger

Die Geh- und Radwegbrücke über den Prunner Mühlbach, Nadelöhr und beliebtes Fotomotiv beim Wehr am stark frequentierten Radweg von Riedenburg nach Kelheim, ist altersbedingt in sehr schlechtem Zustand. Dieser Umstand erforderte am vergangenen Mittwoch eine Inaugenscheinnahme durch den Bauausschuss. Ernüchternde Feststellung: das hölzerne Brückenbauwerk ist in derart miserablem Zustand, dass Bedenken hinsichtlich der Standsicherheit und Verkehrssicherheit angebracht sind.

Wie Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) die Ausschussmitglieder informierte, wurden an der aus der Mitte der 1990er Jahre stammenden Brücke im September 2007 nach einer Bauwerksprüfung kleinere Instandsetzungsarbeiten vom technischen Bauamt veranlasst und vom Bauhof durchgeführt. Mittlerweile aber ist die Substanz im Bereich des Geländers, des Bodenbelags und auch des Tragwerks in derart schlechtem Zustand, dass die Brücke noch in diesem Jahr komplett erneuert werden muss. Eine erste Kostenschätzung eines Planungsbüros aus dem Jahr 2018 lässt nichts Gutes ahnen: rund 100 000 Euro brutto sind in dem drei Jahre alten Zahlenwerk für eine Ausführung mit einem Tragwerk als Stahlkonstruktion, Belag und Geländer aus Holz, veranschlagt.

Einem aktuelleren Kostenvoranschlag für eine Brücke aus glasfaserverstärktem Kunststoff für die Hälfte dieser Summe, erteilte der Ausschuss eine Absage. Sie würde nach Auffassung des Gremiums das Flair im Bereich des alten Wehrs zerstören. Kunststoff, so die einhellige Meinung, passe nicht ins örtliche Ambiente beim alten Wehr. Holz gilt als alternativlos. Zimmerer und Ausschussmitglied Kurt Schiefer (BGR) stellte in den Raum, es müsse möglich sein, eine neue Brücke komplett in Holz für rund 50 000 Euro zu errichten, die eine Lebensdauer von rund 30 Jahren habe – entsprechende Pflege und Wartung und konstruktiven Holzsschutz natürlich vorausgesetzt. Steinchen, die durch die Profile der Fahrradreifen in die Fugen der Bodenbretter verbracht werden und diese verstopften, müssten regelmäßig entfernt werden, damit die Drainage funktionstüchtig bleibt.

Die Anregung von Annette Eichenseer (CWG) und einigen Prunner Bürgern, die Brücke bei der Gelegenheit zu verbreitern, weil oft Personen darauf stünden und zeitgleich Radler die Brücke querten, wurde kritisch gesehen. Eine Verbreiterung, so die Befürchtung, könnte die Unfallgefahr im Bereich dieses Nadelöhrs eher noch erhöhen. Ohnehin fordert ein Schild Radfahrer in dem Bereich auf, abzusteigen und über die Brücke zu schieben.

Der Ausschuss empfiehlt dem Stadtrat, in der nächsten Sitzung die Ausführungsart Holz, Holz mit Stahltragwerk, oder glasfaserverstärkter Kunststoff, festzulegen. Die Preise für die jeweilige Variante sollen eingeholt werden. Markus Hesse vom städtischen Bauamt mahnte, der Beschluss müsse am kommenden Dienstag gefasst und die Maßnahme sofort ausgeschrieben werden: „Sonst müssen wir die Brücke sperren!“ Das allerdings wäre extrem unerfreulich für die vielen Einheimischen und Urlauber, die sich während der Saison auf dem beliebten und entsprechend stark frequentierten Geh- und Radweg zwischen Riedenburg und Kelheim tummeln.