Kinder
Bücherei und ein CSU-Antrag

Im Kelheimer Hauptausschuss gab es Einblick in die Arbeit der Bücherei im Corona-Jahr 2020. Ein CSU-Antrag wurde abgelehnt.

13.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:53 Uhr
Im Coronajahr 2020 punktete Kelheims Stadtbücherei im Deutschen Hof unter anderem mit neuem Service. −Foto: Beate Weigert

Liane Ehrl, die Leiterin der Kelheimer Stadtbücherei, und ihr vierköpfiges Team haben das Coronajahr - trotz zwölfwöchiger Schließung - gut gemeistert. Ein paar Zahlen aus 2020: 122.259 Entleihungen gab es (etwa 3000 weniger als 2019) sowie 643 Öffnungsstunden, 195 Neuanmeldungen (2019 waren es an die 250) und 1601 aktive Leser.

Deutlich gesteigert haben sich coronabedingt die Fernleihbestellungen und auch bei der „Ausleihe“ elektronischer Medien gab es eine deutliche Zuwachsrate. Inzwischen können hier über einen bayerischen Bücherei-Verbund auch englischsprachige Bücher und Zeitschriften geordert werden.

Beim Entleihen von Kinder- und Jugendbüchern gab es dagegen durch die Pandemie einen Einschnitt. Der Grund dafür ist laut Ehrl nicht verwunderlich. Denn Kinderbücher werden am liebsten vor Ort in Augenschein genommen und das ging lange Zeit nicht. Als besonderer Renner entpuppten sich dagegen die sogenannten Tonieboxen und -figuren. Sie sind eine Art Hörbuch für ganz Kleine. Sie kommen sehr gut an.

Zum Jahresende beschäftigte „Click & Collect“ bzw. ein Lieferservice das Bücherei-Team. Auch diese Angebote wurden von den Kelheimern gut angenommen, sagte Ehrl bei ihrer Bilanz im Hauptausschuss.

2021 sollen die Medien benutzerfreundlicher angeordnet werden. Zudem will die Leiterin die Stadtbücherei enger mit dem Stadtarchiv verzahnen, die Homepage soll überarbeitet werden und die Einrichtung als „Lernort“ in Zusammenarbeit mit den Schulen etabliert werden. Dazu soll ein Lesegarten entstehen.

Bürgermeister Christian Schweiger informierte, dass in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt, das für den Alten Hafen zuständig sei, gerade mit altem Pflaster ein Übergang zum Deutschen Hof entstehe. Eventuell könne man am Alten Hafen auch Sitzgelegenheiten platzieren.

Die CSU-Fraktion hatte einen Antrag eingebracht bezüglich der Kindergartenlinie Gundelshausen-Kelheim. Ihr Ansinnen war es laut Bernhard Fischer, den betroffenen Eltern Kosten sparen zu helfen. Doch so einfach war es nicht.

Denn die Kinder nutzen eine öffentliche Linie (RBO 6038), zusammen mit den Schulkindern. Während Schulkinder einen gesetzlichen Beförderungsanspruch haben, sprich ihre Eltern die Kosten nicht selbst zahlen müssen, gibt es den für Kindergartenkinder nicht, so Hauptamtsleiterin Kathrin Roithmayer. Die Stadt sei verpflichtet bestehende, öffentliche Linien zu nutzen. Sie könne nicht einfach selbst Linien „ausschreiben“, erklärte Bürgermeister Christian Schweiger. Letzteres war in Bezug auf die Kindergartenkinder die Absicht der CSU gewesen. Wenn dann müssten die betroffenen Eltern selbst alternative Angebote einholen und sich gegebenenfalls dafür entscheiden.

FW-Stadtrat Thomas Häckl sen. merkte an, im Endeffekt gehe es darum, „ob wir diese freiwillige Leistung übernehmen“. Dies müsse man gegebenenfalls zuerst diskutieren. In den Augen einiger Stadträte wie auch der Verwaltung würde man dadurch jedoch einen Präzedenzfall schaffen, auf den sich Eltern aus anderen Ortsteilen oder vom Waldkindergarten beziehen könnten. Mit 9:3 Stimmen wurde der Antrag der CSU am Ende abgelehnt. (re)