Gesundheit
Das Herzkatheterlabor ist eröffnet

Die häufigsten kardiologischen Krankheitsbilder können von nun an direkt an der Goldberg-Klinik behandelt werden.

03.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:31 Uhr
Dagmar Reich, Geschäftsführung, Prof. Dr. Lars Maier, Universitäres Herzzentrum Regensburg, Prof. Dr. Marcus Fischer, Dr. med. Norbert Kutz, Ärztlicher Direktor und Landrat Martin Neumeyer (v. l.) −Foto: Thomas Witzmann

Nach neunmonatiger Bauzeit wurde das neue Herzkatheterlabor (HKL) am Dienstag in Anwesenheit von Landrat und Aufsichtsratsvorsitzendem Martin Neumeyer eröffnet. Mit Gesamtkosten in Höhe von circa 4,25 Millionen Euro ist es eine der größten Zukunftsinvestitionen der Goldberg-Klinik, wie es der Pressesprecher der Goldbergklinik mitteilt. Prof. Dr. med. Marcus Fischer, Chefarzt Kardiologie, freut sich über die neuen Möglichkeiten, die der Herzkatheter für die Arbeit seiner Fachabteilung eröffnet: „Der Herzkatheter erweitert das Spektrum der Goldberg-Klinik maßgeblich. Die häufigsten kardiologischen Krankheitsbilder können von nun an direkt an der Goldberg-Klinik behandelt werden. Die aufwendige Verlegung ans Universitätsklinikum Regensburg ist nur noch für spezielle Eingriffe bei strukturellen Herzerkrankungen und weiterhin für elektrophysiologische Untersuchungen und Therapieverfahren notwendig.“

An der Stelle wird die wichtige Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Regensburg ganz besonders durch die koordinierende Rolle von Prof. Dr. Lars Maier, Direktor des Universitären Herzzentrums Regensburg, Standort Kelheim, ermöglicht. Landrat Martin Neumeyer betont den Quantensprung, den das neue Herzkatheterlabor für die medizinische Versorgung der Bevölkerung besonders im nördlichen Landkreis bedeutet: „Wir können in der Goldberg-Klinik nun praktisch alle Patienten mit akuten und chronischen Koronarsyndromen versorgen. Das Team um Chefarzt Prof. Dr. med. Marcus Fischer hat mit dem Herzkatheterlabor die Möglichkeit, Krankheitsbilder wie Herzinsuffizienz, Herzklappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Lungenhochdruck und Rechtsherzbelastung heimatnah auf höchstem medizinischen Niveau zu behandeln.“ Dagmar Reich, Geschäftsführerin, ergänzt: „Erkrankungen des Herzens sind sehr oft der Grund für ernstzunehmende Krankenhausaufenthalte.

An der Kelheimer Klinik hat die Expertise einer kardiologischen Abteilung eine sehr lange Tradition.

Das haben die Aufsichtsräte mit ihrer Entscheidung hin zu einer invasiven Kardiologie am Standort Kelheim im Mai 2018 auch für die weitere Entwicklung unseres Heimatkrankenhauses als Schwerpunkt definiert.“ Bei dem Herzkatheterlabor handelt es sich um ein interventionelles Röntgensystem der neuesten Generation für verschiedene katheterbasierte kardiologische und vaskuläre Eingriffe. Mit einem speziellen Dosismanagement stehen Technologien zur Verfügung, um die Dosisbelastung für Untersucher und Patienten nachhaltig zu senken. Zudem wurde in Zusatzmaßnahmen investiert, um die Streustrahlenbelastung weiter zu reduzieren. Die Anlage bietet innovative Bildgebungslösungen, die das Klinikteam bei der Diagnose und beim Therapieansatz wirkungsvoll unterstützen. Dadurch kann das Interventionsergebnis verbessert werden. Durch eine integrierte, standardisierte Benutzeroberfläche und eine besonders intuitive Bedienung können die Arbeitsabläufe und Prozeduren erleichtert werden. Des Weiteren ist die Röntgenanlage noch durch innovative Technologien zur Stenosequantifizierung erweitert worden: Stenose können wie bisher üblich nicht nur über einen speziellen Druckdraht vermessen werden, sondern zusätzlich auch durch ein neuartiges Mikrokather-basiertes Verfahren, um die Arbeitsabläufe zu erleichtern.

Diese Technologie wird bisher nur in sehr wenigen Kliniken eingesetzt. Es wurde ein zusätzliches Ultraschallgerät speziell für das Herzkatheterlabor erworben, um die Voraussetzung für eine optimale Notfallausstattung zu schaffen. Darüber hinaus hat das Herzkatheterlabor hygienisch die Raumluftgüte, um auch Herzschrittmacherimplantation so sicher und steril wie in einem OP-Saal durchführen zu können. Baulich wurde darauf geachtet, dass ein Raum, inklusive Überwachungsbereich, zur Vorbereitung und Nachbeobachtung der Patienten vorhanden ist. Zudem stand bei der optischen Ausgestaltung des Herzkatheterlabors im Vordergrund, dem Patienten während der Herzkatheteruntersuchung ein angenehmes Ambiente zu verschaffen.