Kloster Das Spendenkonto muss sich wieder füllen
2020 fielen alle Veranstaltungen der Kloster-Säben-Freunde aus. Heuer soll es wieder Vorträge in Abensberg geben.

Abensberg.Die Kloster-Säben-Freunde setzen sich seit Jahren für den Erhalt des berühmten Konvents in Südtirol ein. Sie sammeln Spenden. 2020 verhinderte Corona alle Vorhaben. Die Mannen um Ewald Retter – er ist im Verein für die Veranstaltungen zuständig – geben aber nicht auf. Für heuer sind schon wieder bekannte Namen an Land gezogen.
Gesundheit ist in diesen Tagen das höchste Gut. Und da kann Retter auf Nachfrage der Mittelbayerischen Positives vermelden. Die Ordensschwestern im Kloster Säben schafften es bis zur Stunde, Corona fernzuhalten. Sie hätten sich sozusagen im Konvent verbarrikadiert. Besuche dort sind seit Monaten nicht möglich. Der Konvent befindet sich auf einer Bergspitze oberhalb von Klausen.
Deshalb beschränke sich der Kontakt auf E-Mails und Telefonate. Vor allem Vereinsvorsitzender Hermann Messerer kommuniziert regelmäßig mit den Ordensfrauen und halte die Vereinsmitglieder auf dem Laufenden.
Nur eine kleine Delegation
Normalerweise reist im Herbst eine große Delegation der Kloster-Säben-Freunde zum Konvent. Dabei geht es um das Wiedersehen – aber auch um Arbeitsdienste im und rund um das Kloster. Das fiel 2020 flach. „Die Schwestern hatten darum gebeten“, berichtet Retter. Sicherheit gehe eben vor. Nur vier Vereinsmitglieder reisten im Herbst. Sie konnten immerhin einem Gottesdienst in der Klosterkirche beiwohnen und mit der Äbtissin, Mutter Ancilla, einige Worte wechseln.
Das Kloster
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Ursprung:
Säben, gelegen auf dem Berg oberhalb von Klausen, war schon in der Jungsteinzeit und zur römischen Zeit besiedelt. Es entstand ein frühchristliches Zentrum mit einer Kirche. Vor dem Jahr 1000 residierte dort ein Bischof.
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Konvent:
1685 kamen die ersten Nonnen, drei Chorfrauen und zwei Laienschwestern, aus dem Stift Nonnberg in Salzburg nach Säben, um das zu errichtende Kloster zu beleben.
In Abensberg organisiert der Verein regelmäßig Veranstaltungen und Vorträge. Retter lockt bekannte Persönlichkeiten in die Stadt. Rund um deren Auftritt werden dann Spenden gesammelt.
Wie viele Organisatoren von Veranstaltungen hofft Retter darauf, dass sich die Situation, was die Infektionszahlen betrifft, bis zum Frühling verbessert. Dann sollen die beiden ausgefallenen Vorträge nachgeholt werden. Dazu sei ein Dritter in Planung. Losgehen soll es demnach im Juni.
Anselm Bilgri kommt
Genau gesagt soll der bekannte ehemalige Benediktiner Anselm Bilgri am 18. Juni in den Räumen des Berufsbildungswerkes (BBW) sprechen. Das sollte er bereits im vergangenen Herbst. Das BBW war in der Vergangenheit schon Veranstaltungsstätte für den Verein. Er hat ja auch dort seinen Sitz. Derzeit würden außerdem die dort vorhandenen großen Räume weiterhelfen. Vorträge mit Abstand wären also möglich.
Bilgri hatte Retter selber angefunkt, um ihn zu einem Auftritt in Abensberg zu bewegen. Retter hat selten Skrupel, Prominente einfach so anzusprechen. „Für das Kloster Säben mache ich das selbstverständlich“, sei die Antwort gewesen.
Dreißig Jahre war Bilgri Benediktinermönch, unter anderem Wirtschaftsleiter und Prior von Kloster Andechs. Seit er den Orden verlassen hat, ist er Unternehmensberater, Vortragsredner und Autor zahlreicher Bücher.
Auch Theresa Zukic – Nonne und Buchautorin – soll in diesem Jahr mithelfen, die Spendenkasse zu füllen. Auch sie war schon für 2020 geladen.
Retter spricht von einer barocken Erscheinung, wenn er auf die Nonne blickt. Einer seiner Vereinskollegen habe einen ihrer Auftritte schon einmal genossen – und die Idee gehabt, sie nach Abensberg zu lotsen. Sie habe sich nicht lange bitten lassen.
Sicherlich dürfen sich die Abensberger auf eine interessante Persönlichkeit freuen. Zukic war schon auf dem Weg zur Leistungssportlerin. Hatte Meisterschaften auf dem Schwebebalken und im Mehrkampf eingefahren.
Blick in die Bibel veränderte alles
Eines Tages liest sie – kurz vor dem Abitur – in der Bibel. Das habe sie so beeindruckt, dass sie sich taufen ließ – und schließlich in ein Kloster eintrat. Anschließend arbeitete sie in der Alten- und Behindertenpflege, studierte danach Religionspädagogik. Mittlerweile hat sie mehrere Bücher geschrieben, Fernsehauftritte hinter sich gebracht und unzählige Vorträge gehalten. Sie soll bereits am 21. April nach Abensberg kommen.
Außerdem soll die ehemalige Staatsministerin Emilia Müller in die Babonenstadt kommen. Retter sieht insgesamt positiv in die Zukunft. So seien potentielle Spender bei der Stange geblieben.
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