Die Corona-Pandemie macht deutlich: Überschuldung ist kein Problem von Einzelnen. Überschuldung kann jeden treffen. Darauf weist die Schuldnerberatung der Diakonie Ingolstadt hin, aus Anlass der bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung vom 7. bis 11. Juni.
Kurzarbeit, Entlassungen, Arbeitslosigkeit, Krankheit Einkommensverluste bringen finanzielle Notlagen und Zahlungsschwierigkeiten für die Betroffenen. Hinter Schulden steht eine Lebensgeschichte von einer Familie, einem Ehepaar oder einer einzelnen Person. Hinter den Schulden stehen Menschen, schildert die Diakonie am Beispiel von Ehepaar N. Herr und Frau N. sind beide berufstätig. Sie haben einen kleinen Kredit bei ihrer Bank und müssen noch eine Autofinanzierung abbezahlen. Das Auto wird zur Fahrt in die Arbeit benötigt. Dann erkrankt Herr N. plötzlich schwer und muss Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen. Anfangs können die finanziellen Einbußen noch abgefangen werden, aber die wenigen Rücklagen sind schnell aufgebraucht. Das Einkommen des Ehepaares reicht nicht mehr aus. Als dann Ratenzahlungen nicht mehr geleistet werden, folgen die ersten Mahnbriefe von Rechtsanwälten und Inkassobüros.
All das wirkt sich auch auf die Beziehung des Ehepaares aus, es droht die Trennung. Mit Hilfe der Schuldnerberatung findet das Ehepaar wieder den Weg aus den Schulden. Dabei geht es in der Beratung nicht nur um die Schulden, sondern vor allem um Herrn und Frau N. „Zuerst müssen Miete und Strom bezahlt und das Geld für Essen und Haushalt gesichert sein, dann werden Vereinbarung mit den Gläubigern verhandelt. Wir unterstützen bei der Einleitung eines Insolvenzverfahrens und beraten und begleiten bis zur Restschuldbefreiung", schildert die Hilfsorganisation.
Sie leistet im Landkreis-Auftrag die Schuldner- und Insolvenzberatung für Betroffene im westlichen Landkreis Kelheim und hat ein Büro in Riedenburg. Beratung erfolgt nach vorheriger Terminvereinbarung unter Telefon (0841) 93309 16 oder per Mail an schuldnerberatung@dw-in.de.
