Soziales
Die Nachbarschaftshilfe Langquaid hilft Menschen in Not

24.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:56 Uhr
Auch Einkaufsdienste übernehmen die Helfer der Nachbarschaftshilfe Langquaid. Vor allem während Corona waren die Dienste gefragt. Heute sind es vor allem Fahrten, die die Helfer übernehmen. −Foto: Weihrauch, dpa

Fahrdienste, Einkaufsdienste und mehr: Seit 2008 sind die Helfer aktiv. Die Zahl der Einsätze nimmt zu, doch die Ehrenamtlichen werden weniger.

Wie oft sie schon im Einsatz war, kann Christa Meyerhofer nicht sagen. Oft auf jeden Fall, denn seit die Nachbarschaftshilfe in Langquaid 2008 ins Leben gerufen wurde, ist sie mit dabei. „Es freut mich, wenn ich helfen kann“, sagt die 75-Jährige. Es sei ein schönes Gefühl, anderen helfen zu können. Die Leute seien so dankbar, sagt sie.

Das kann Melanie Hase bestätigen. Sie koordiniert die Einsätze der freiwilligen Helfer. Rund zehn Jahre lang teilte sie sich die Aufgabe ehrenamtlich mit Maria Roth und Marion Südholt. Seit vier Jahren kümmert sich Melanie Hase im Rahmen ihrer Arbeit im Mehrgenerationenhaus hauptamtlich darum, das Menschen Unterstützung bekommen. Sie stellt fest, die Einsätze der Nachbarschaftshilfe werden immer mehr.

Immer mehr Fahrdienste

Während der Corona-Zeit erledigten die Helfer viele Einkaufsdienste. Heute sind es hauptsächlich Fahrdienste zum Arzt oder in die Klinik. Auch Christa Meyerhofer übernimmt viele Fahrdienste nach Abensberg, Kelheim, aber auch Mallersdorf, Regensburg und Landshut. „Ich fahr' einfach gern Auto“, sagt sie. Die Langquaiderin ist alle zwei bis drei Wochen für die Nachbarschaftshilfe unterwegs. Früher sei es öfter gewesen.

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Meistens sind es die gleichen Leute, die um ihre Unterstützung bitten und die deswegen auch schon bei ihr zuhause anrufen. Doch der richtige Weg sei über das Nachbarschaftshilfe-Telefon. Dort rufen vor allem ältere Menschen an. Häufig wohnten ihre Kinder weiter weg oder seien berufstätig und könnten die Aufgaben nicht übernehmen.

Die Ehrenamtlichen, die alle eine Schweigepflichtserklärung unterzeichnet haben, führten schon Hunde Gassi, übernahmen das Babysitting, halfen mit Auskünften weiter oder unterstützten bei Arbeiten in Haus und Garten. „Aber nur in Notfällen“, sagt Hase. Man vermittle auch gern haushaltsnahe Dienstleistungen, falls erforderlich. „Man muss ein Gefühl dafür bekommen, wer wirklich Hilfe braucht“, sagt sie. Denn die Nachbarschaftshilfe biete keine kostenlose Dauerhilfe.

Auf die Helfer ist Verlass

Auf ihre zehn Helfer kann sich Melanie Hase verlassen. Erst drei Mal sei es überhaupt vorgekommen, dass sie eine Anfrage ablehnen musste. Aber natürlich seien weitere Helfer wünschenswert. Während der Pandemie hätten sich zahlreiche Freiwillige gemeldet. „Das war eine große Hilfe“, blickt sie zurück.

Beim Start der Nachbarschaftshilfe waren es noch viel mehr. Doch die Helfer wurden älter und konnten die Unterstützung nicht mehr leisten, zogen weg oder wechselten von der Schule in den Beruf. So lange es geht, will Christa Meyerhofer die Nachbarschaftshilfe unterstützen, denn jetzt habe sie noch mehr Zeit. Sie könnte sich vorstellen, auch stundenweise pflegende Angehörige zu entlasten oder Babysitter-Dienste zu übernehmen – falls dafür Bedarf besteht.

Kontakt zur Nachbarschaftshilfe

Die Nachbarschaftshilfe Langquaid ist unter Telefon (09452) 9397576 auch am Wochenende erreichbar. Bei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter rufen die Helfer zurück. Leute, die die Nachbarschaftshilfe unterstützen möchten, können sich unter der Nummer melden.

Die Nachbarschaftshilfe ist ein Projekt des Mehrgenerationenhauses. Träger ist der Markt Langquaid. Seit 2010 kooperiert die Nachbarschaftshilfe mit der Nachbarschaftshilfe der Pfarrei Herrnwahlthann.

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