Vogelwelt bei uns Die Stockente ist eine Allerwelts-Schönheit – auch weit abseits von Gewässern

Regensburg, Stadt.Manche Vögel sind uns so vertraut, dass uns gar nicht auffällt, wie hübsch sie eigentlich sind. Zum Beispiel die Stockente, oder besser gesagt: der Stockerpel.
Im Winter wirft „er“ sich in alles, was sein genetischer Bausatz zu bieten hat: blaugrün schillernder Kopfschmuck, leuchtend gelber Schnabel, violette Abzeichen, „Spiegel“ genannt, auf den Flügeln und schokobrauner Hals. „Sie“ übt sich ganzjährig in Zurückhaltung – denn wie’s halt meistens so ist: das Brüten (das jetzt im März schon beginnt) und später die Familienorganisation sind vor allem Frauen-Sache. Der Lieblings-Brutplatz gab der Entenart ihren Namen: eine Weide, die „auf den Stock gesetzt“, also stark zurückgeschnitten wurde. Aber wählerisch ist die Stockente beim Standort überhaupt nicht – vom Stadtweiher übers verlassenen Krähennest im Baum bis zum Balkonkasten inmitten der Stadt reicht ihre Akzeptanz. Laut LBV kann das Quartier bis zu fünf Kilometer entfernt von den angestammten Gewässern liegen. Das wird für die lieben Kleinen dann freilich anstrengend. Denn wenige Stunden nach dem Schlüpfen müssen sie mit Muttern zum nächsten Gewässer watscheln – und dabei oft allerlei Gefahren wie Straßen oder Zäune meistern. Und auch ihr Insektenfutter müssen sie sich von Beginn an selbst suchen.
John Mihopulos ist begeisterter Fotograf und Naturbeobachter. Für uns öffnet er zwei Mal im Monat seine Foto-Schatztruhe und gibt Tipps zur Vogelbeobachtung.
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