Bad Abbach
Donaufest toppte alle Erwartungen

25.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:14 Uhr
Gabi Hueber-Lutz

Die Forellen fanden reißenden Absatz.

„Gigantisch!“ – Rudi Röhrl, Chef der Bad Abbacher Löwenfreunde, war am Sonntag nach dem großen Aufräumen voller Euphorie.Das 9. Donaufest, das der 60er Fanclub am Wochenende veranstalten konnte, toppte alle Erwartungen. Sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend strömten die Menschen auf den Festplatz der Freizeitinsel.

Auch bei den Löwenfreunden selbst war die Motivation nach der Zwangspause durch Corona sehr groß. Die Arbeitseinsätze für die 93 Helfer waren sofort unter Dach und Fach, erzählte der Abbacher Löwenchef Rudi Röhrl. Die wahre Moral zeigte sich dann auch beim Abbau: „50 Leute, eineinhalb Stunden“, nannte Röhrl nur kurz und knapp die relevanten Zahlen. Am Samstagabend beim Auftritt von Rock’n Rodeo bebte der Festplatz. Selbst die Stehplätze waren gut besucht.

Dass die Münchner 60er an diesem Tag dann auch noch ihr Auftaktspiel gewonnen hatten, spornte die ganze Mannschaft natürlich zusätzlich an. Altbürgermeister Ludwig Wachs, selbst bekennender 60er Fan, prophezeite zu Beginn des Festes auch den Rest der Saison: „Die Löwen steigen auf.“

Salut der Böllerschützen

Der traditionelle Anstich des ersten Fasses war erstmals bei einem Donaufest aber die Aufgabe seines Nachfolgers Benedikt Grünewald. Wegen Corona war dessen Übung im Fassanstechen noch sehr gering. „Das zweite Fass“, berichtete er und bekam die Sache dann tadellos mit wenig Spritzern und drei Schlägen hin. „Auf ein zünftiges Donaufest“, rief er den Besuchern zu.

Angeschossen haben das Fest wieder die Böllerschützen der Königlich-Privilegierten Feuer- und Zimmerstutzengesellschaft mit einer langsamen, einer schnellen Reihe und einem Salut. Der Löwenchef durfte sie unterstützen. Franz Heselberger lud ihm eine Mini-Kanone, die Röhrl mit einem Zug an der Schnur zünden konnte. Kaum war das Fest dann offiziell eröffnet, ging der Run auf die gebratenen Forellen schon los. „Hol glei oane, sonst muast o‘steh‘“, schickte eine Frau ihren Gatten zu den Verpflegungsstationen.

Angesichts der Temperaturen hatten die Leute am Grill und an der Fettpfanne einen harten Job. Von denen im Kassenhäusl wurden sie sehr bedauert. „Halb so wild“, winkte Gerhard Reil, Grillmeister seit immer schon, ab. Sie seien froh, dass sie so ein Wetter erwischt haben. Petrus funkte tatsächlich nicht dazwischen.

Heuer gab es keine Bar, sondern Bowle mit und ohne Alkohol und Prosecco. 30 Liter hatten Claudia und Nicole erst mal vorbereitet. Sie mussten ordentlich nacharbeiten: Am Ende gingen 120 Liter weg. Und sehr viele Speisen mussten nachgeordert werden. Aber dank guter Beziehungen zu den regionalen Geschäftsleuten war das kein Problem, versicherte Röhrl.

Besucher in Feierlaune

Die Probleme der Zeit waren nicht immer außen vor. Auch sie wurden an den Biertischen thematisiert. Die Feierlaune ließen sich die Menschen aber nicht nehmen. Alte Bekanntschaften wurden aufgefrischt: „Wia lang hab i di etz scho nimmer g‘seng?“ Am Donaufest treffen sich irgendwie alle und manche Anliegen wurden am kleinen Dienstweg erledigt.

Übrigens: Das Feuerwerk, das am Freitag in der Nähe gezündet worden war, stammte nicht von den Löwenfreunden. Sie hatten sich darauf beschränkt, den Festplatz für ein paar Stunden mit Lichterketten in den Bäumen in das bekannte Blau zu tauchen.