Das Veterinäramt hat wegen untragbarer Zustände in einem verlassenen Haus die Tierhilfe Kelheim/Abensberg um Unterstützung gegeben.
Die Tierhilfe Kelheim/Abensberg kümmert sich vorwiegend um ausgesetzte Hunde, herrenlose Katzen sowie Wildtiere. Vor kurzem allerdings wurde die Organisation mit einem nicht alltäglichen Fall konfrontiert. Das Veterinäramt in Kelheim informierte den Tierschutzverein über einen Haushalt im südlichen Landkreis, in dem sich der Behörde zufolge untragbare Verhältnisse boten und bat die Organisation um Hilfe.
Vier Mitglieder der Tierschutzorganisation sowie drei Personen vom Veterinäramt besuchten am 4. August 2022 das Einfamilienhaus und waren entsetzt über die vorgefundenen Verhältnisse, wie die Tierhilfe Kelheim/Abensberg berichtet. 18 Katzen, davon 13 Babykätzchen wurden demzufolge eingefangen und befinden sich auf privaten Pflegeplätzen der Tierhilfe. Drei Katzen fehlen und werden noch gesucht.
Einige Tiere in sehr schlechtem Zustand
Einige Tiere befanden sich in einem sehr schlechten Zustand, ein Kätzchen musste eingeschläfert werden, ein weiteres vier Monate altes Tier hatte einen Beckenbruch. Die erwachsenen Katzen wurden im Abensberger Katzenhaus untergebracht, werden dort verpflegt und warten auf Vermittlung. Die Fellnasen mussten vom starken Flohbefall befreit werden, außerdem stellte der Tierarzt fest, dass die Tiere mit „Giardien“, einer hartnäckigen Darmerkrankung, zu kämpfen haben.
In diesem, von den Mietern verlassenen Haus wurden auch drei Mischlingshunde gefunden, zwei davon werden inzwischen auf privaten Pflegeplätzen versorgt. Nur der Schäfer-Huskymix wartet im Hundezwinger der Tierhilfe auf ein liebevolles, neues Zuhause.
Rüde „Lucky“ wartet auf neues Zuhause
Der Rüde ist freundlich, kastriert, gut leinenführig und wohl auch katzenverträglich. Er ist etwa sechs bis acht Jahre alt und hatte trotz seines Namens „Lucky“ noch nicht viel Glück in seinem Leben, so die Tierhilfe Kelheim/Abensberg. In den Wohnräumen wurden zudem zwei Kaninchen und ein Meerschweinchen gefunden. Auch für diese Tiere konnten Pflegestellen gefunden werden.
„In 38 Jahren meiner Tätigkeit als Vorsitzende des Tierschutzvereins habe ich noch nie ein so vermülltes Haus vorgefunden“, sagte Monika Pledl nach Beendigung der Aktion entrüstet. Das Haus bewohnte ihr zufolge vorher eine Frau mit ihren vier Kindern, zwei davon noch minderjährig. Zwischen dem unbeschreiblichen Müll – Abfall, Klamotten, Dosen, Essensreste und Tierkot – mussten die kleinen Kätzchen gesucht werden. Erst am nächsten Tag konnte das letzte Katzenbaby eingesammelt werden.
− epf