Architektur Einblicke in denkmalgerechte Sanierung
In Schambach wurde ein alter Pfarrhof besichtigt, der für die Architektur der Juraregion charakteristisch war.

Riedenburg.Der Jurahausverein aus Eichstätt gibt in seinen Tagen der offenen Jurahäuser Einblicke in verschiedene Gebäude, die einst für die Architektur in der Juraregion charakteristisch waren. Am Samstagabend luden sowohl die Vorsitzende des Jurahausvereins, Eva Martiny und die Hausherrin Gerhilde Winbeck zur Besichtigung des alten Pfarrhofs in Schambach ein. Rund 35 Besucher ließen sich von der Witwe des Komponisten Heinz Winbeck durch das restaurierte Areal mit den eindrucksvollen Jura-Plattenkalkdächern führen. Über mehrere Jahre und mit großem sowohl Arbeits- als auch finanziellem Aufwand hatte sich das Ehepaar Winbeck um dieses Ensemble gekümmert. Es ist wieder zu einem Juwel der historischen Architektur geworden.
Gerhilde Winbeck hatte über die Jahre versucht, die Geschichte dieses einzigartigen Bauwerks zu ergründen. Und auch im Laufe der Renovierungsarbeiten konnten zusätzliche Erkenntnisse zur Baugeschichte dieses barocken, prächtig angelegten Pfarrhofs gewonnen werden. Winbeck gab beim Rundgang durch das gesamte Anwesen den Besuchern nicht nur Einblicke in die repräsentativen Räume mit herrschaftlichen Stuckdecken, sondern ließ sie auch in manche der privat genutzten Zimmer schauen. Die Hausherrin beantwortete dabei die interessierten Fragen der Besucher. „Mich fasziniert dabei, wie sie früher mit Materialien vor Ort gebaut haben. Beispielsweise diese Dächer aus Plattenkalk. Verglichen mit dem Aufwand für neue Gebäude muss man wohl viel Enthusiasmus mitbringen, um in so einem historischen Haus zu wohnen und es instand zu halten“, meinte Harald Spiegel aus Schweinfurt respektvoll. Die Kulturbeauftragte des Riedenburger Stadtrats, Karin Dachs (CSU), hat solche Gebäudeführungen schon mehrfach miterlebt. „Aber man hört immer wieder etwas Neues“, lobt sie das umfangreiche Wissen der Hausherrin. Gerhilde Winbeck zeigte sich nach der gut einstündigen Führung sichtlich zufrieden mit der Resonanz auf ihr Angebot und das Interesse der Besucher. Zudem sei die Zusammenarbeit mit dem Jurahausverein gewachsen und enger geworden. Auch für Eva Martiny vom Jurahausverein ist so ein herrschaftliches Gebäude wie das in Schambach etwas ganz Besonderes. „Wir wollen an so einem Beispiel zeigen, wie Häuser denkmalgerecht saniert werden können.
Die Einmaligkeit eines Jurahauses braucht auch bei Sanierungen ein entsprechendes Einfühlungsvermögen“, attestiert sie anerkennend. Sowohl die Größe des alten Pfarrhofes als auch seinen wieder hergestellten Zustand sieht sie als etwas Einmaliges und hebt das Engagement von Gerhilde Winbeck hervor, die das gesamte Ensemble beispielhaft nutzt. In Ergänzung zur Führung kombinierte der Jurahausverein den Abend mit seiner Reihe „Musik an alten Orten“. Nicht wie ursprünglich vorgesehen im Innenhof des alten Pfarrhofes, sondern im angrenzenden Gewölbesaal gaben Miriam Lutz und Frank Bräunlein als Duo Guitaromanie ein Benefizkonzert zugunsten des Vereins. „Der Erlös soll der laufenden Sanierung von zwei Häusern zugute kommen“, erläuterte Martiny. Die beiden Gitarristen begeisterten ihre Zuhörer mit spanischen und südamerikanischen Klängen.
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