Lebensgefährlich Eisflächen auf dem Kanal sind tückisch
Gefahr lauert unterm Eis: Das Schifffahrtsamt warnt vor trügerischer Sicherheit auf dem Main-Donau-Kanal im Landkreis Kelheim

Kelheim. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK in Nürnberg warnt eindringlich davor, das Eis auf dem Main-Donau-Kanal zu betreten. Es ist zwar richtig kalt. Und am Main-Donau-Kanal kann deshalb an den ersten Stellen schon Eis entdeckt werden. Doch „dieses Phänomen hat es leider in sich“, schreibt die Behörde in einer Mitteilung.
Schlagartiges Einbrechen möglich
In Corona-Zeiten hat man nicht viele Alternativen für eine Freizeitbeschäftigung. Da bietet sich ein ausgiebiger Marsch am Kanal an. Kein Problem an sich. Jedoch warnt Stefanie von Einem, zuständige Fachgebietsleiterin für den Main-Donau-Kanal: „Auch wenn sich bei anhaltender Kälte auf dem Main-Donau-Kanal eine vermeintlich geschlossene Eisdecke zeigt, ist das Betreten der Eisflächen äußerst gefährlich.“ Grund hierfür sei zum einen die Schifffahrt. Da diese weiterläuft, müsse natürlich auch geschleust werden. Und bei jeder Schleusung hebt oder senkt sich der Wasserspiegel um etwa 10 bis 30 Zentimeter. „Das Eis kann dadurch entweder aufbrechen oder es bildet sich eine Luftschicht unter dem Eis. Diese ist natürlich nicht auf den ersten Blick zu erkennen“. Aber das Eis könne beim Betreten schlagartig einbrechen.
Schleusungen machen Eis porös
Sogar dann, wenn die Schifffahrt nicht mehr fahren kann, müssen in unregelmäßigen Abständen Schleusungen durchgeführt werden, um die Anlagen gegen das Eis zu sichern, erläutert das Schifffahrtsamt weiter. „Für den Spaziergänger ist nicht erkennbar, wann eine Schleusung erfolgt und er sich in Gefahr bringt.“
Brücken sind Gefahrenstelle
Eine weitere Gefahr ist laut Stefanie von Einem das Eis unter den Brücken. Hier ist es häufig dünner als auf dem übrigen Kanal. Dies liege an der geschützten Lage. Aber auch von der Fahrbahn herabtropfende Streusalzlauge und Sprühnebel schwächten das Eis in diesen Bereichen. Deshalb sei überall absolute Vorsicht geboten, appelliert Fachgebietsleiterin Stefanie von Einem eindringlich an alle Naturfreunde und Spaziergänger.
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