Wohnen
Endlich kommt ein neues Baugebiet

Die Kommune hat bei Schwaighausen Grund erwerben können. Deshalb könnte jetzt der Abensberger Ortsteil stark wachsen.

29.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:38 Uhr

Werden die Baugebietspläne Wirklichkeit, wird Schwaighausen deutlich an Einwohner zunehmen.Foto: Dr. Satzl

Zusätzliches Bauland zu schaffen ist nicht nur in Abensberg eine Daueraufgabe. Allerdings gestaltete sich das hier lange Zeit besonders schwierig. Die neue Starkstromtrasse könnte freie Räume eröffnen. Bis die Alte verlegt ist, dauert es aber noch einige Jahre. In Abensberg muss jedoch sofort gehandelt werden. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl beschreibt die Situation: Derzeit gebe es kaum städtische Flächen, die neuen Bauwilligen angeboten werden könnten. Da kommt es gerade Recht, dass in Schwaighausen jetzt ein großes Projekt möglich ist.

Areal gemeinsam erschließen

Nach Jahren sei es gelungen, notwendige Grundstücke zu erwerben – freut sich der Rathauschef: „Ich hoffe, dass wir dadurch der steigenden Nachfrage nach Bauland Rechnung tragen können.“ Denn ansonsten gebe es derzeit nur überschaubare Möglichkeiten. Lob gibt es von Reinhard Handschuh, der für die Fraktion Abensberg Land im Stadtrat sitzt. „Ich finde das positiv.“ Er glaubt, dass auf der Fläche, die sich nördlich an den bisherigen Ortsteil anschließt, hundert Parzellen Platz finden könnten. Immerhin misst sie laut Brandl knapp vier Hektar. 60 Prozent davon gehöre der Kommune, der Rest einem privaten Eigentümer. Beide wollen das Areal gemeinsam erschließen – so sagt es der Bürgermeister.

Für Gedankenspiele über Parzellen sei es in seinen Augen noch zu früh. In der Ratssitzung, in der jetzt mit Mehrheit der Bebauungsplan aufgestellt wurde, räumte Brandl ein, dass erst noch untersucht werden müsse, ob die gesamte in Betracht gezogene Fläche bebaut werden könne. In besagter Sitzung erinnerte etwa Thomas Schug von der SPD daran, dass es dort auch feuchte Areale gebe. Dem will Brandl gar nicht widersprechen.

Erst soll die Politik sprechen

Ehe Planer Aufträge für Vorentwürfe erhalten, sollen sich nach dem Willen des Bürgermeisters erst einmal die Mitglieder des Bauausschusses ins Benehmen setzen. Brandl will grundsätzliche politische Entscheidungen – beispielsweise, welche Haustypen gewollt sind. So stellt sich etwa die Frage, ob es nur Einfamilienhäuser geben soll oder auch Gebäude für mehrere Parteien. Feststehe, dass das Areal über eine neu zu bauende Straße erschlossen werden soll. Keineswegs soll dies über das bestehende Siedlungsgebiet geschehen. Vor allem deshalb sei es wichtig gewesen, noch fehlende Grundstücke für das Areal erwerben zu können. Handschuh wünscht sich, einen zentralen Treffpunkt für das Dorf zu schaffen. Der fehle bisher schon – und durch das neue Baugebiet wachse der Ort ja noch deutlich.

Gut möglich, dass es bei den Sitzungen der Politiker kontroverse Diskussionen gibt. Denn die Größe des Areals stößt auf Vorbehalte. Um ein Drittel könnte Schwaighausen schon wachsen. So sagt es Harald Hillebrand von den Freien Wählern. Deshalb wäre es in seinen Augen gut, die Bürger so früh, wie es nur gehe, bei den Planungen zu beteiligen. In Brandls Augen liege es im Interesse der gesamten Gesellschaft, dass weiteres Bauland geschaffen wird. In seinen Augen die vorhandenen Möglichkeiten, sich zu beteiligen aus. Jeder, der wolle, könne im Rahmen des Aufstellungsverfahrens seine Bedenken äußern.

Nachbarn derzeit schneller

Claudia Ziegler von der SPD hat bei ihren kritischen Worten das gesamte Abensberg im Blick: Sie befürchtet, dass die Infrastruktur bei all dem nicht hinterherkomme. Brandl seinerseits verweist darauf, dass die Nachbarorte Mainburg, Kelheim und Neustadt derzeit schneller wachsen würden als die Babonenstadt. Grundsätzlich müsse Abensberg ohnehin in bestimmte Bereiche investieren. So seien weitere Räume für die Kindergärten notwendig – unabhängig davon, ob in Schwaighausen ein Baugebiet komme oder nicht. Wird das Vorhaben Wirklichkeit, entstehen erneut in einem Ortsteil viele neue Häuser. Bisher hat vor allem das Neubaugebiet in Offenstetten mitgeholfen, Bauwillige zu befriedigen.

In Abensberg selbst ist es derzeit schwer, größere Flächen auszuweisen. Noch verhindert im Norden die Stromtrasse so etwas. Im Süden gibt es durch die Naturschutzflächen eine deutliche Grenze für die Bebauung.

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