Kelheim Erfolgreicher Start für Projekt Eh-da-Flächen
Durch das Projekt „Hier wächst Wildnis – Eh-da-Flächen im Landkreis Kelheim“ werden naturschutzfachlich aufgewertete Flächen im Landkreis geschaffen, die unter anderem Insekten eine verbesserte Nahrungsgrundlage und Heimstatt bieten.

Kelheim.Das vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF mit den Gemeinden und dem Landkreis initiierte Projekt hat Vorbildcharakter, denn alle Gemeinden des Landkreises setzen sich für diese ökologische Idee ein und stellen Flächen zur Verfügung, berichtet Umsetzungsbegleiterin Michaela Powolny.
Das Eh-da-Projekt startete im Februar 2020 und kann auf ein erstes spannendes Jahr zurückblicken. Um zu bilanzieren und einen Ausblick in das neue Jahr zu geben, trafen sich Bürgermeister Christian Nerb (Saal a. d. Donau), Dr. Christian Thurmaier (Amt für ländliche Entwicklung ALE), Klaus Amann (Geschäftsführer Landschaftspflegeverband VöF) und ILE-Umsetzungsbegleiterin für Eh-da Flächen im Landkreis Kelheim, Michaela Powolny, im Rathaus in Saal a. d. Donau.
Im ersten Projektjahr wurden mehr als 300 Flächen im Landkreis gesichtet und auf ihre Eignung zu einer möglichen Aufwertung bewertet. 58 kommunale Flächen wurden in der Folge für das Eh-da Projekt in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem VöF ausgesucht. Für 37 dieser Flächen wurde ein Förderantrag im Rahmen der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien bei der Regierung von Niederbayern, Höhere Naturschutzbehörde, gestellt. Seit der Bewilligung der Fördermittel konnten bereits auf 13 Flächen vor dem Wintereinbruch Pflegemaßnahmen in Zusammenarbeit mit den VöF-Landwirten durchgeführt werden. Weitere Flächen sind in der naturschutzfachlichen Detailplanung.
In den vergangenen Jahren hat es viele Bestrebungen von Kommunen gegeben, Blühflächen zu etablieren. Großes Augenmerk wurde häufig auf die Blütenpracht gelegt, nicht zuletzt, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern. Der Landkreis Kelheim möchte mit dem Eh-da Projekt einen Schritt weiter gehen und mehr als nur Nahrung für Insekten und das menschliche Auge bieten. Dabei muss ein Umdenken bezüglich der „Sauberkeit“ auf solchen Flächen stattfinden: Altgrasbestände über den Winter, Streifenmahd, ein Totholzhaufen oder lückige Strukturen mit offenem Rohbodenerhalt wird von vielen Menschen als wenig attraktiv empfunden. Diese Kleinstlebensräume sind für seltene Insekten aber besonders wichtig.
Insgesamt blicken die Projekt-Verantwortlichen auf ein positives Jahr 2020 zurück. Neben den Pflegemaßnahmen wurde ein Malwettbewerb veranstaltet, aus dem ein neues Logo für die Eh-da-Flächen hervorging. Der „Grashüpfer“ steht nun stellvertretend für alle Insekten, denen mit diesem Projekt geholfen werden soll.
Das Projekt „Hier wächst Wildnis - Eh-da Flächen im Landkreis Kelheim“ wird gefördert mit Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit Unterstützung vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern.
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