Inklusion
Erster Spatenstich für ein innovatives Wohnprojekt in Saal a.d. Donau

25.05.2023 | Stand 25.05.2023, 17:00 Uhr
Beim Spatenstich für das Wohnprojekt „Alter Kindergarten“ zeigten sich die Verantwortlichen bestens gelaunt. −Foto: Wallner Marketing

Nach intensiver Planungs- und Vorbereitungsphase wurde auf dem Gelände des alten Kindergartens in der Saaler Hauptstraße der Spatenstich für ein innovatives Wohnprojekt gefeiert, das einkommensorientiert gefördertes Wohnen und ein Betreuungs- und Wohnangebot für erwachsene Menschen mit psychischer Erkrankung vereinen soll.

Neben den Geschäftsführern des Bauherren „Clever Wohnen Quartiersentwicklung GmbH“ und Bürgermeister Christian Nerb waren unter anderem auch Landrat Martin Neumeyer, Landtagsabgeordnete Petra Högl, Hubert König, Vorstand der Caritas im Landkreis Kelheim sowie Walter Büchl von der B+Z Gruppe zum Spatenstich gekommen.

Christian Köglmeier, einer der vier Geschäftsführer des Kelheimer Unternehmens „Clever Wohnen Quartiersentwicklung GmbH“, betonte, dass er sich freue, dass mit dem Spatenstich der Bau der insgesamt 16 einkommensorientiert geförderten Wohnungen sowie der von der Caritas betreuten Appartements nun beginne.

Beschluss aus dem Jahr 2019

Zudem betonte er einer Pressemitteilung zufolge die sehr positive Zusammenarbeit und den offenen Austausch mit der Gemeinde Saal a.d. Donau, dem Landratsamt sowie der Regierung von Niederbayern. Sowohl Landrat Neumeyer als auch Bürgermeister Nerb konnten dies nur erwidern. „2019 hat sich der Gemeinderat dazu entschlossen, auf dem Grundstück des alten Kindergartens bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwächere Bürger zu schaffen. Als sich 2022 verschiedene Firmen mit Konzepten bewarben, hat uns die Idee von Clever Wohnen am meisten überzeugt. Mich persönlich freut es besonders, dass auch ein Angebot für Menschen mit Handicap geschaffen wird“, so Nerb.

Im ersten Stock sowie im Dachgeschoss der Wohnanlage entstehen 16 moderne, barrierefrei gestaltete Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern. Diese werden durch die sogenannte „einkommensorientierte Förderung“ auch für einkommensschwächere Menschen, neben Geringverdienern zum Beispiel auch für Rentner, Alleinerziehende, Berufseinsteiger oder Studenten, bezahlbar. Hierzu trägt nicht nur die Miete bei, welche die marktübliche Miete erheblich unterschreitet, sondern auch die deutlich geringeren Nebenkosten des modernen, energieeffizienten Gebäudes.

„Durch die Bauweise nach KFW40 NH Standard hat das Gebäude selbst einen sehr niedrigen Energiebedarf. Diesen versuchen wir durch nachhaltige Technologien wie einer PV-Anlage oder die Nutzung von regenerativen Energien zu decken“, erklärte Markus Köglmeier von Clever Wohnen.

Im Erdgeschoss des Gebäudes entstehen zwölf Appartements für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, welche von der Caritas betreut werden.

In den Appartements haben diese die Möglichkeit selbstständig zu wohnen und dennoch Unterstützung im Alltag in Anspruch zu nehmen.

Deutlich mehr Privatsphäre

Caritas-Geschäftsführer Hubert König betont: „Die Bewohner haben im Gegensatz zu klassischen Wohngemeinschaften Privatsphäre in den eigenen Appartements und gleichzeitig ist das Gemeinschaftliche im Wohn-, Koch- und Gartenbereich möglich. Wir fördern die Selbstständigkeit und bieten gleichzeitig die benötigte Unterstützung für diese Menschen. So können längere Krankenhausaufenthalte verhindert werden“.

Auch die zentrumsnahe Lage trage dazu bei, dass eine soziale Integration gefördert wird. Nachdem es im Vorfeld Bedenken von Anwohnern gegenüber der Nutzung der Wohnanlage durch Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen gab, sind sowohl Bauherr, Betreiber wie auch die Gemeinde Saal froh, dass ein positiver Austausch mit den Anliegern stattfand.

Diese wurden beispielsweise detailliert informiert, welche psychischen Erkrankungen ein Ausschlusskriterium für den Bezug der Caritas-Appartements darstellen.