Tradition
Frauenbund bastelt für Flutopfer

Dieses Jahr bündelten Frauen Kräuterbüschel in Mühlhausen und Geibenstetten. Der Erlös geht an die Geschädigten in Ahrtal.

24.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:03 Uhr
Josef Kastl
Die Frauenbund-Mitglieder halten mit dem „Kräuterbüschel-Binden“ eine wichtige Tradition aufrecht. −Foto: Josef Kastl

Das Hochfest Maria Himmelfahrt am 15. August ist traditionell verbunden mit der „Kräuterweihe“. In den bäuerlichen Familien wurden früher die Kräuterbüschel gebunden, am Hochfest zur Weihe in den Gottesdienst gebracht und zu Hause im Herrgottswinkel zum Segen für die ganze Familie aufbewahrt. Seit langem sammeln in Mühlhausen und Geibenstetten die Frauen des Katholischen Frauenbundes einige Tage vor dem Hochfest die erforderlichen Kräuter. Zusammen mit Hopfen, Getreideähren und Blumen binden sie bunte, wohlriechende Kräuterbüschel und bieten diese an Maria Himmelfahrt den Gottesdienstbesuchern gegen eine Spende an.

Durch die Aufrechterhaltung dieses Brauches wird aufgezeigt, wie stark das Leben und die Gesundheit der Menschen mit der Natur verbunden sind. Der Erlös kommt, zusammen mit dem aus anderen Aktionen, in die „Spenden-Milchkanne des KDFB“, deren Inhalt am Jahresende an wohltätige Zwecke gespendet wird. Aufgrund der Schilderung und der Erfahrung eines Frauenbundmitglieds, während ihres Einsatzes im Hochwassergebiet, entschied sich die Vorstandschaft, im August „die Milchkanne zu leeren“ und den Inhalt an die Geschädigten der Flutkatastrophe zu spenden. Die Spendeneinnahmen aus den rund 90 Kräuterbüscheln wurden auf einen Gesamtbetrag von 1000 Euro aufgestockt und direkt an die Verbandsgemeinde Altenahr überwiesen. (ejk)