Rekordmeister unter Druck
Für die Judoka des TSV Abensberg gilt: Verlieren verboten

27.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:22 Uhr
Falk Petersilka (links) steht dem TSV Abensberg wieder zur Verfügung. −Foto: Abeltshauser

Der VfL Sindelfingen ist der nächste Gegner des Judo-Bundesligateams des TSV Abensberg. Am Samstag steigt erneut ein Heimkampf, bei dem die Gastgeber ungewohnt früh in der Saison unter Druck stehen.

Manuel Scheibel aus dem Trainerteam redet nicht um den heißen Brei herum: „Klar ist, dass jetzt kein Schnitzer mehr passieren darf.“ Denn nach der Heimniederlage vor zwei Wochen gegen den großen Rivalen KSV Esslingen sollte der Rückstand in der Tabelle nicht noch größer werden.

Abensberg kann Lücken schließen

Hoffnung macht, dass der Kader wieder anders dasteht als Mitte April. Diesmal sind Stammkräfte wie Patrick Weisser (bis 66 Kilo) und Kevin Abeltshauser (bis 73 Kilo) nicht bei internationalen Turnieren gebunden. Außerdem stoßen Falk Petersilka und Kilian Kappelmeier (bis 100 Kilo) zur Mannschaft. Beide können mithelfen, die Lücken in den hohen Gewichtsklassen zu schließen.

Der Georgier Saba Inaneishvili (über 100 Kilo), der bei seiner Premiere für Abensberg gegen Esslingen überzeugte, steht erneut zur Verfügung. Außerdem gibt es in der Klasse bis 60 Kilo eine Verstärkung. David Pulkrabek aus Tschechien könnte für den TSV sein Debüt geben.

Jedoch hat sich das Lazarett vergrößert. Neben den Langzeitverletzten Lukas Vennekold (bis 81 Kilo) und Niklas Menzl (bis 73 Kilo) fehlt diesmal auch Johann Lenz (bis 90 Kilo). Er hat vom Europacup in Dubrovnik eine leichte Blessur mitgebracht.

Welche Legionäre sind dabei?

Der Gegner ist nach den Worten von Scheibel schwer einzuschätzen. „Vergangenes Jahr war es für uns mit 8:6 relativ knapp“, erinnert er sich. Esslingen musste sogar einen Punkt gegen Sindelfingen abgeben. Dagegen verlor der VfL vor zwei Wochen relativ deutlich gegen Samurai Offenbach. Scheibel schätzt, letztlich werde entscheiden, welche Legionäre die Sindelfinger wenige Wochen vor der WM aktiveren können. Wie in Deutschland auch steht derzeit in vielen Ländern die Vorbereitung auf dieses Turnier im Vordergrund. Weshalb beim TSV etwa der Einsatz von Timo Cavelius (bis 81 Kilo) äußert fraglich scheint.

Grundsätzlich stehen auf der Liste des VfL einige ernstzunehmende Sportler: etwa der Ungar Richard Sipocz (über 100 Kilo), seines Zeichens amtierender U-23-Europameister und Dritter beim jüngsten Grand Slam in Baku. Sein Landsmann Peter Marcell Sáfrány (bis 90 Kilo) hat immerhin einige vordere Platzierungen bei U-21-Europacups vorzuweisen.

Der Schweizer Lukas Wittwer (bis 81 Kilo) gewann im Vorjahr den Europacup in Podčetrtek. David Starkel (bis 60 Kilo) aus Slowenien errang jüngst beim Europacup in Riga den dritten Rang. Von den deutschen Kämpfern der Sindelfinger steht keiner im aktuellen Nationalkader.

Die Begegnung in der Josef-Stanglmeier-Halle beginnt um 17 Uhr. Die Hauptkontrahenten des TSV um die beiden ersten Plätze in der Bundesligastaffel Süd haben lösbare Aufgaben vor sich. So tritt der KSV Esslingen bei der TSG Backnang an. Der JC Leipzig empfängt den TV Erlangen, der zum Saisonstart gegen die Abensberger mit 2:12 verloren hatte.

Auch im Norden wackelt der Favorit

In der Bundesliga-Staffel Nord steht derweil der Topfavorit Hamburger Judo-Team ebenfalls schon unter Druck, nachdem es vor zwei Wochen gegen den TSV Hertha Walheim nur zu einem Unentschieden gereicht hatte.

Die Norddeutschen müssen erst wieder am 13. Mai ran, haben es dann mit dem UJKC Potsdam zu tun, der seinerseits noch auf den ersten Saisonsieg wartet.