Arbeitnehmer
Gewerkschafter fordern Solidarität ein

Der Deutsche Gewerkschaftsbund rief am 1. Mai in Kelheim zu einer Kundgebung auf. Ein zentrales Thema war die Corona-Krise.

04.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:07 Uhr
Die 1.-Mai-Kundgebung fand unter dem Motto: „Solidarität ist Zukunft“ im Kelheimer Zentrum statt. −Foto: Willi Dürr

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) der Region Niederbayern und der Ortskartell Kelheim haben am 1. Mai zu einer Kundgebung eingeladen. Sie stand unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“ und wurde unter Corona-Auflagen mit Maske und Abstand im Kelheimer Zentrum abgehalten.

Der Kreisvorsitzende Willi Dürr erklärte zunächst, dass es nicht ausreiche, nur am Fenster zu stehen und zu klatschen, um auf die aktuellen Themen aufmerksam zu machen. Dazu gehörten Armut und Reichtum, gesundheitspolitische Themen, der Klimawandel, sowie Forderungen der Arbeitgeber nach einer Rente erst ab 67 Jahren und nach einer gerechten Bezahlung. Die dauernden Lippenbekenntnisse für die „Helden“ in der Corona-Krise müssten sich neben den verbesserten Tarifverträgen auch auf eine echte Anerkennung in der Gesellschaft auswirken.

Der Kelheimer Bürgermeister Christian Schwieger unterstrich die bei der Kundgebung eingeforderte Solidarität. Mit Blick auf die in der Corona-Krise entstandenen Probleme vieler Eltern forderte er gleichzeitig, gesetzliche Grundlagen für die Kinderbetreuung auf den Weg zu bringen.

Landrat Martin Neumeyer wies darauf hin, dass sich der Kreistag und die Aufsichtsratsmitglieder für den Erhalt der Krankenhäuser in Mainburg und Kelheim eingesetzt hätten. Wie wichtig der Erhalt der beiden Häuser sei, werde auch aus der sehr gut funktionierenden Versorgung von Corona-Erkrankten in den kleinen Krankenhäuser deutlich.

Andreas Blaser, Bezirksleiter der IGBC Kelheim, berichtete unter anderem von der Forderung an die Unternehmen, sich an die Tarifverträge zu halten. Leider versuchten viele Betriebe immer wieder, diese zu umgehen, um die teilweise weit überzogenen Renditeforderungen der Firmen auf dem Rücken der Beschäftigten einlösen zu können.

Der Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Kelheim, Willi Dürr, merkte abschließend an, dass Solidarität keine Floskel sein könne. Stattdessen müsste man Solidarität alle Tage neu einfordern, wenn man einen handlungsfähigen Staat wolle.