2019 sorgte das Stück vom Sterben des reichen Mannes in der „Jedermann“-Aufführung im Klösterl für einen kulturellen Höhepunkt in der Tourismusstadt Kelheim. Jetzt gastiert erneut das Anna-Funk-Ensemble in der Kreisstadt an der Donau mit Goethes „Faust“. Die Spielorte sind zunächst Kelheim und München, aber auch weitere Orte in der Region sind geplant.
Es war ein äußerst erfolgreicher Festspielsommer, der vor zwei Jahren in Kelheim über die Bühne ging. Die vier Vorstellungen von Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ nach der Inszenierung von Anna Funk begeisterten das Publikum, das aus nicht nur aus der Region, sondern unter anderem aus München, Nürnberg und Regensburg ins Klösterl gekommen war.
Großen Erfolg gefeiert
Über den Erfolg der von der Stadt Kelheim veranstalteten Vorstellungen war auch Regisseurin Anna Funk sichtlich erfreut. Die Wahl-Münchnerin, die in Ihrlerstein aufwuchs, hatte die Idee für den besonderen Aufführungsort. Da auch das Darsteller-Team das Kelheimer Publikum als sehr positiv empfunden hatte, war der Ruf nach einer Wiederholung einer derartigen Inszenierung laut zu hören. Die Corona-Pandemie machte derartigen Plänen aber zunächst einen Strich durch die Rechnung.
Ende Juli 2021 steht nun aber einem Comeback des Anna-Frank-Ensembles in Kelheim nichts mehr im Wege. Am Freitag und Samstag, 30. und 31. Juli, gibt es zwei Aufführungen am Alten Hafen: „Faust I“ kommt jeweils ab 19.30 Uhr zur Aufführung. Das namhafte Schauspielerensemble setzt sich zusammen aus Amadeus Bodis als Faust, Ulrike Dostal als Frau Marthe, Oliver Exner als junger Faust, Benedikt Frank als Valentin, Anna Funk als Mephistophele sowie Katharina Mayer als Gretchen.
„Faust I“, vor mehr 200 Jahren von Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe geschrieben, gilt bis zum heutigen Tag als das literarische deutschsprachige Werk schlechthin. Die Handlung ist schnell erzählt: Ein alter, depressiver aber hochgebildeter Mann sehnt sich nach dem wilden Leben. Er lernt Mephistophele kennen. Sie bietet ihm an, ihn durch ein neues wildes Leben zu führen, mit Abenteuern aller Art. Die Gegenleistung: Gelingt es ihr Faust zu verzücken, möchte sie im Jenseits seine Seele haben. Faust willigt ein - denn wer weiß schon, ob es ein Jenseits gibt?
Musik machen und tanzen
„Der Originaltext von Goethe wird zwar stark gestrichen, aber ansonsten wortgetreu beibehalten“, teilt Anna Funk der MZ mit. Es gelingt der Regisseurin aber durch zeitlose und moderne Bilder das 200-Jahre-alte Stück vollkommen zu entstauben.
Die Zuschauer bekommen eine Familientragödie aus dem Jahr 2021 zu sehen. „Der Fokus der Inszenierung liegt auf den Schauspielern in ihrer puren Existenz, die nicht nur sprechen, sondern auch Musik machen und tanzen“, so Funk.
| Aufführungstermine | Ensemble: | Regie: | Eintrittspreis: | Kartenvorverkauf: |
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| : 30./31. Juli 2021 Alter Hafen Kelheim, jeweils um 19.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) | Amadeus Bodis als Faust, Ulrike Dostal als Frau Marthe, Oliver Exner als junger Faust, Benedikt Frank als Valentin, Anna Funk als Mephistophele und Katharina Mayer als Gretchen | Anna Funk | 16 Euro | www.kulthafen-kelheim.de |
Durch die Verdichtung des Figurengeflechts entsteht ein Beziehungsdrama aus fünf Personen. Eingriffe in die Handlung gibt es nur am Ende. Wie diese aussehen will die Regisseurin aber noch nicht verraten, denn dies soll der werkkundige Zuschauer selbst herausfinden. „Der religiöse Bezug des Originals sei zwar noch vorhanden, wird aber zurückgedrängt“, so Anna Funk.
Amadeus Bodis als alter Faust und Anna Funk als Mephisto. -Foto: Benedikt Frank
Oliver Exner als junger Faust und Katharina als Gretchen. -Foto: Benedikt Frank