Jahresrückblick
Große Pläne für Bad Abbach

Das Schulzentrum nimmt Gestalt an, im Innerort bremst Corona die Entwicklung. Beide Pfarrgemeinden hatten ein bewegtes Jahr.

21.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:18 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Der Verbindungsbau (links) zwischen Grund- und Mittelschule ist fertig. Nun beginnt die Sanierung der fast 45 Jahre alten Angrüner-Mittelschule. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Was waren die Themen, was waren die Bilder des Jahres 2021 in Bad Abbach? Bei der Durchsicht sticht das heraus, was es nicht gab: kein fröhlicher Betrieb bei Bürgerfesten, Weihnachtsmärkten, Donaufest, Gartentagen, Eislaufbahn, Vereinsfesten und, und, und. Diese Bilder fehlen im Kaleidoskop des letzten Jahres erneut. Die Hoffnung, gemischt mit Skepsis, richtet sich auf 2022.

Von einer anderen Sorte Bilder gab es viele. Sie gehören der Kategorie Bauen an und sind oftmals verbunden mit den Stichworten Entwicklung und Konzept. Eines der wichtigsten Projekte ist die Errichtung des neuen Schulzentrums mit Generalsanierung der Angrüner-Mittelschule, dessen Realisierung bereits 2019 begonnen hat. Der Verbindungsbau zwischen Grundschule und Mittelschule steht mittlerweile. Mit der Sanierung des bisherigen Gebäudes der Mittelschule hat nun die nächste millionenschwere Tranche des Umbaus begonnen. Am Ende wird Bad Abbach ein Schulzentrum haben, das den Schulstandort für lange Zeit sicherst.

Langfristige Entwicklungen hat die Gemeinde im abgelaufenen Jahr zum Thema Bebauung und Verkehr angestoßen. Bauland soll künftig nur mehr auf Flächen ausgewiesen werden, die der Markt vorher selber erwirbt, als Bauland entwickelt und dann weiter verkauft.

Für den Innerort lautet das Entwicklungsziel Wiederbelebung. Er soll wieder zum sozialen Mittelpunkt des Ortes werden. Grundlage wird eine städtebauliche Untersuchung sein. Um dafür einen Ist-Zustand als Basis festzulegen, trat zunächst einmal eine Veränderungssperre im Innerort in Kraft. Die betraf zum Beispiel das Areal des ehemaligen Hotels Elisabeth. Der Investor, der das Areal gekauft hat, muss sich gedulden, bis er hier seine Pläne verwirklichen kann. Erst muss die grundsätzliche Ausrichtung klar sein. Und auch Umbaupläne für das Gebäude am südlichen Ausgang der Fußgängerzone, in dem sich die Bäckerei befindet, liegen zunächst auf Eis.

Corona hat eine zügige Untersuchung jedoch ausgebremst. Dreh- und Angelpunkt für jede städtebauliche Ausrichtung ist nämlich ein vorausgehendes Verkehrskonzept. Das gilt für die Weiterentwicklung des Innerorts genauso wie zum Beispiel auch für die Bebauung des ehemaligen Wastlwirt-Areals und der Fläche der angrenzenden Gemeindehäuser in der Gerhard-Hauptmann-Straße. Unter Corona-Bedingungen lässt sich ein solches Verkehrskonzept für „normale“ Zeiten nur schwer erstellen.

Auch besonders beklemmende Bilder gab es im letzten Jahr. Es waren die Bilder des 5. Juni, als erneut ganze Gebäude durch herabstürzende Regenmassen unbewohnbar wurden. Eine erste Maßnahme, um die besonders gefährdete Föhrenstraße besser zu schützen, soll im nächsten Jahr umgesetzt werden. Es ist geplant, den östlich an dem Gebiet vorbei laufende Weg zu einer Art Damm zu erhöhen.

Viel Bewegung gab es im letzten Jahr in den beiden Pfarreien des Ortes. Die evangelische Gemeinde hat mit Barbara Dietrich eine neue Pfarrerin bekommen, die sehr schnell hier angekommen ist. Und sie darf sich freuen, nach der langen Sanierungsphase mit der Kreuzkirche nun ein ausgezeichnetes Gotteshaus zu haben. Ausgezeichnet im wörtlichen Sinn, denn der gesamte Komplex aus Kirche und Pfarrzentrum wurde vom Bund Deutscher Architekten mit einem ersten Preis gewürdigt.

Das Architekturbüro Feil plante und führte die Sanierung durch. Es ist jetzt auch Partner der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus, für die im letzten Jahr die Verwirklichung eines Traums begonnen hat. Seit weit mehr als zehn Jahren arbeitet sie darauf hin, ein Pfarrheim zu bekommen, das den Bedürfnissen der großen Pfarrgemeinde entspricht. In diesem Jahr sind nun die ersten Bagger gerollt und auf dem Areal neben der Kirche nimmt der Rohbau schon Gestalt an. Wenn die Arbeiten weiterhin gut vorangehen, hofft die Gemeinde auf die Einweihung des neuen Domizils Ende nächsten Jahres.