Gemeinderat
Großes Baugebiet beschlossen

In der Neuen wirtschaftlichen Mitte Bad Abbachs kann gebaut werden. Für die Friedhöfe wird ein neues Konzept erstellt.

28.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:45 Uhr
Gabi Hueber-Lutz

Der Friedhof ist Teil des nun geänderten Bebauungsplans der Neuen wirtschaftlichen Mitte. Foto: Gabi Hueber-Lutz

Bei seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat einen großen Schritt für die weitere Ortsentwicklung getan. Der Bebauungsplan „Gewerbegebiet Kühberg“, auch als Neue wirtschaftliche Mitte bezeichnet, wurde geändert. Damit ist die Möglichkeit geschaffen worden, dieses Areal von zirka 72 000 Quadratmetern mit Geschosswohnungsbau für unterschiedliche Nutzungen zu bebauen. Dieses „Riesenprojekt“ sei intensiv bearbeitet worden, sagte stellvertretender Bürgermeister Christian Hanika, der die Sitzung leitete.

Hier entstehe Wohnraum, Raum für Geschäfte und hoffentlich ein Ärztehaus, hier entstünden Sozialwohnungen und ein Weg für Fußgänger und Radfahrer. „Das ist eine Aufwertung und ein Mehrwert für unseren Ort“, so Hanika. Vorher waren noch Anregungen unter anderem von Behörden behandelt worden. Was den Lärmschutz betrifft, wird an der Raiffeisenstraße entlang keine weitere Lärmschutzwand entstehen. Lärmschutz soll als bauliche Maßnahme realisiert werden, wie Fritz Bauer vom Büro Komplan sagte. Also zum Beispiel durch die Anordnung von Schlafräumen nicht direkt zur Straßenseite hin. Im Zuge der Bebauung wird Bad Abbach auch eine Fußgängerampel bekommen. Sie ist als Querungshilfe beim Rathaus gedacht.

Bebauungsplan geändert

Mit einer Gegenstimme beschloss der Rat die Änderung des Bebauungsplans. In dem Areal zwischen der Römerstraße, der Raiffeisenstraße, der Goldtalstraße und dem Gutenbergring werden sich um die 500 Menschen ansiedeln. Teil dieses neu aufgestellten Bebauungsplans ist auch der Friedhof und die im Osten sich anschließende Erweiterungsfläche.

Tobias Weiher von der gleichnamigen Firma für Friedhofsentwicklung stellte dem Gremium einen Entwurf vor zur weiteren Gestaltung des Friedhofs an der Raiffeisenstraße und des Friedhofs am Burgberg.

Das Konzept wird auch der Bevölkerung vorgestellt werden, damit deren Anregungen und Wünsche in die Gestaltung mit einfließen können. Die Umgestaltung eines Friedhofs ist naturgegeben ein sehr langwieriger Prozess. Weiher machte deutlich, dass selbstverständlich alle Gräber, die verlängerbar sind, verlängert werden können, und auch noch nicht belegter Platz in einem Grab genutzt werden kann. Grundsätzlich sei es so, dass die Nachfrage nach pflegefreien oder pflegearmen Bestattungsformen mittlerweile sehr groß sei. In Bad Abbach seien zum Beispiel aktuell 73 Prozent der Bestattungen Urnenbestattungen, sagte Weiher.

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Wichtige Punkte für eine künftige Friedhofsgestaltung seien die Barrierefreiheit und die Aufenthaltsqualität. Ziel sei es, die Grabbelegung so zu steuern, dass der Friedhof attraktiv und gut pflegbar ist. Am unteren Bad Abbacher Friedhof gibt es noch eine Besonderheit. Die gegenwärtig genutzte Fläche ist für Erdgräber eigentlich nicht geeignet, da aufgrund der Bodenbeschaffenheit der Verwesungsprozess nicht richtig ablaufen kann. Neubelegungen bei der Sargbestattung sollten daher künftig auf der Erweiterungsfläche stattfinden. Auf der vorhandenen Fläche könnte man gut zu begehende Wege und einen Friedhofshain schaffen. Auch sogenannte gärtnergepflegte Flächen seien attraktiv. Dabei teilen sich mehrere Grabstellen eine Fläche, die professionell angelegt und gepflegt wird.

Baum- und Wiesengräber

Die ersten Maßnahmen für den unteren Friedhof seien nun die Ansiedlung von Sarg- und Erdgräbern im Erweiterungsbereich, die Drainierung der Fläche, die Erweiterung des Angebots um Baum- und Wiesengräber und teilweise Neubepflanzungen, führte Weiher aus. Beim oberen Friedhof soll der Bereich hinter der Kirche für gärtnergepflegte Bestattungsmöglichkeiten angeboten werden.

Auch Zahlen nannte Weiher: Auf an die 170 000 Euro würde zum Beispiel die Schaffung von 100 Grabstätten, darunter 40 Baum- und Wiesengräber, kommen. Spätestens nach 15 Jahren hätte sich diese Ausgabe für die Gemeinde amortisiert. Die Erweiterung im hinteren Teil des Friedhofs am Burgberg würde auf zirka 40 000 Euro kommen. Hier könnten 40 Grabstätten geschaffen werden.

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