MZ-TIPP VÖGEL BEOBACHTEN
Grünspecht: Glücksritter auf Ameisenjagd

03.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:50 Uhr
Bei Muttern schmeckt‘s doch noch am besten, hat dieser junge Grünspecht (links im Bild) offenbar beschlossen. −Foto: Dr. John Mihopulos

Grün ist die Hoffnung, und vielleicht ruft der Grünspecht ja deshalb oft und gerne laut-schallend so eine Art „glück-glück-glück“?! Glück gehabt hat jedenfalls der Jungvogel links im Bild: Er ist aus dem Gröbsten raus – lässt sich aber gerne noch von der Mama füttern. Vermutlich mit Ameisen. Sie sind die Hauptnahrung für Grünspechte – und daher meist der Grund, warum man diesen „Erdspecht“ oft am am Boden beobachten kann: zum Beispiel an Wegrändern und Böschungen, in Parks und alten Friedhöfen, und sogar in naturnahen Gärten. Hat er im Flug ein „vielversprechendes“ Ameisennest entdeckt, landet er und hackt das Nest erst mal mit seinem kräftigen Schnabel auf. Dann puhlt seine satte zehn Zentimeter lange Zunge die Puppen, Larven und erwachsenen Insekten heraus. Der Grünspecht ist zwar weitestgehend auf Europa beschränkt, hier aber recht häufig. Da er ganzjährig bei uns lebt, profitiert er von den milder werdenden Wintern. In Bayern haben seine Bestände laut Landesamt für Umwelt seit Anfang der 1990er Jahre sogar zugenommen.

Dr. John Mihopulos ist begeisterter Fotograf und Naturbeobachter. Beides verbindet der Regensburger auf Fotostreifzügen im Raum Regensburg und Kelheim. Dabei hat er sich das Wissen angeeignet, wann und wo sich welche Vogelarten gut beobachten lassen – ohne die Tiere zu stören oder gar zu vertreiben. Für die Mittelbayerische öffnet er zwei Mal im Monat seine Foto-Schatztruhe und gibtaktuelle Tipps zur Vogelbeobachtung.