Landwirtschaft
Gruppe sorgt sich um den Boden

Der Arbeitsgruppe „Kelheimer HumusTandems“ geht es um Humusaufbau und CO2-Speicherung im Boden. Und damit um Klimaschutz.

15.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:55 Uhr
Analyse der Spatenprobe auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Severin Pausinger. −Foto: Klaus Amann, VöF

Am Freitag, 9. Juli, fand ein Arbeitsgruppentreffen des „Kelheimer HumusTandems“ im Gasthaus Prüglmeier in Hausen statt. Knapp 30 interessierte Teilnehmer versammelten sich auf Initiative des Landschaftspflegeverbands Kelheim VöF e.V., um sich zum Thema Humusaufbau und CO2-Speicherung im Boden auszutauschen.

Unter den Teilnehmern waren praktizierende Landwirte sowie Vertreter regionaler Unternehmen, landwirtschaftlicher Fachbehörden und Verbände. Klaus Amann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Kelheim, begrüßte die Teilnehmenden: „Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen, an dieser wichtigen Zukunftsaufgabe praxisnah zu arbeiten. Der Humusaufbau ist nicht nur wesentlich für den Klimaschutz, er sorgt vor allem auch für die Förderung der Bodenfruchtbarkeit. Wir bewegen uns mit unserem Netzwerk bereits in den von der gemeinsamen EU-Agrarpolitik ab 2022 zu erwartenden Vorgaben.“

Schon seit letztem Jahr arbeiten der VöF und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg-Landshut gemeinsam mit einer Gruppe von Landwirten daran, die Idee des „Kelheimer HumusTandems“ weiter zu entwickeln. Momentan läuft dazu ein Förderantrag im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege, der das Pilotprojekt „Regionalisierter Kohlenstoffkreislauf im Landkreis Kelheim“ ermöglichen könnte. Das Ziel ist, die lokalen landwirtschaftlichen Betriebe durch umfangreiche Bodenproben und Betriebsanalysen in Kombination mit entsprechender Fachberatung und Maßnahmenplanung bei der Klimaanpassung zu unterstützen, das berichtet der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V in einer Pressemitteilung.

Am vergangenen Freitag stellte Hans Schiefereder, Fachberater beim Bioland Erzeugerring Bayern e.V., das Projekt „Boden.Klima“ der Bioland Stiftung vor. Das Projekt verfolgt ähnliche Ziele wie die Gruppe „HumusTandem“ und man kann aus den ersten Ergebnissen lernen. Schiefereder betont: „Wir legen den Fokus auf den gesamten Betrieb, dabei sollen Emmissionsminderungspotentiale aufgedeckt und optimiert werden. Das übergeordnete Ziel ist aber der Humusaufbau und damit die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.“ Im Anschluss an den theoretischen Teil lud Severin Pausinger die Arbeitsgruppe auf seinen landwirtschaftlichen Betrieb in Herrngiersdorf ein. Nach einer kurzen Betriebsvorstellung wurde eine Spatenprobe gezogen und mit den Teilnehmern besprochen. Der Betriebsleiter Pausinger erklärt hierbei: „Man bemerkt bereits jetzt erste Auswirkungen des Klimawandels. In der Landwirtschaft werden wir über kurz oder lang damit Probleme bekommen. Daher möchte ich meine Böden darauf vorbereiten und durch Humusaufbau z.B. die Wasserspeicherfähigkeit und das Bodenleben steigern. Das klappt aber nur, wenn man sich intensiv mit seinem Boden beschäftigt, Neues ausprobiert und kritisch analysiert.“