Personal
In Bad Abbachs Markverwaltung ist Land in Sicht

30.12.2022 | Stand 30.12.2022, 11:00 Uhr
Ab Januar sind im Bad Abbacher Rathaus wieder alle Stellen besetzt. −Foto: Hueber-Lutz

Personalmangel – in vielen Bereichen der Wirtschaft und des täglichen Lebens ist dieses Thema allgegenwärtig. Es macht auch vor Kommunalverwaltungen nicht Halt. Im Bad Abbacher Rathaus kann man ein Lied davon singen. Noch vor einem Jahr waren mehrere Stellen nicht besetzt. Die Situation sei sehr schwierig gewesen, man habe einige Wechsel gehabt, speziell im Bauamt, blickt Bürgermeister Benedikt Grünewald zurück. Das hat natürlich Auswirkungen. Das Bauamt ist das Herzstück der Verwaltung.

„Hier geht es um das meiste Geld, um die meisten Projekte und um den Unterhalt des Vorhandenen“, verdeutlicht Grünewald. Fehlt hier Personal, so bleibt einiges liegen. Die Instandhaltung von Straßen oder auch des Kanalnetzes erfolgt nicht sukzessive, sondern kann nur in ganz dringenden Fällen abgearbeitet werden. Doch allmählich ist Land in Sicht.

Ab Januar sei die Mannschaft im Bauamt wieder vollständig, freut sich der Bürgermeister. Im Einwohnermeldeamt ist das jetzt schon annähernd der Fall. Hier ist ein komplett neues Team am Start. Elternzeit, Weiterbildung, Wechsel – innerhalb eines halben Jahres waren alle weg. Drei Stellen sind nun wieder besetzt. Die Sachgebietsleiterin ist in die Bresche gesprungen und hat das neue Team eingearbeitet. Seit Oktober läuft dieses Amt wieder und auch eine vierte Stelle wird noch besetzt. Dann wird auch an der Information im Rathaus wieder jemand den Bürgern Auskunft geben. „Die Bürger mussten viel Geduld mitbringen, waren aber zumeist sehr verständnisvoll“, blickt Grünewald auf diese schwierige Zeit zurück. Er schaut hoffnungsvoll in die Zukunft: „Im Januar sind im Rathaus wieder alle Stellen besetzt. Ich hoffe konstant.“





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Wirklich normal sei so eine Situation, wie sie im letzten Jahr war, nicht, aber ein singuläres Ereignis sei das auch nicht. Viele Kollegen hätten ähnliche Erfahrungen, schildert Grünewald. Besser wird das vermutlich nicht, denn in den nächsten fünf bis zehn Jahren rolle eine Pensionierungswelle durch die Verwaltungen. Ist das Angebot an Arbeitsstellen gut, dann kann es natürlich für einen Beschäftigten schon ausschlaggebend sein, wenn er bei einer neuen Stelle 20 Kilometer näher zum Arbeitsort wohnt. Wie könnte angesichts dieser Situation das Rathaus der Zukunft aussehen? Grünewald sieht keine großen Möglichkeiten, Personal zu sparen. Die Arbeit, die in den verschiedenen Abteilungen in einem Rathaus geleistet wird, ist nur bedingt durch Onlineangebote ersetzbar. Zudem brauchen Onlineangebote wieder eine größere IT-Abteilung, und auch hier sind die Kräfte nicht so einfach zu finden.

Insgesamt liegt der Personalschlüssel im Bad Abbacher Rathaus gemessen an der Einwohnerzahl im üblichen Bereich. Ein Viertel des Volumens vom Verwaltungshaushalt entfällt auf Personalkosten. Das sei für ein Dienstleistungsunternehmen und verglichen mit anderen Kommunen ganz normal, so Grünewald.

Dabei müsse man auch berücksichtigen, dass Bad Abbach personelle Aufwendungen in Bereichen hat, die es in vergleichbaren Kommunen nicht gibt. Dazu gehören das Inselbad und der Kurpark, die Kläranlage im Eigenbetrieb und der Tourismus.

Die Gemeinde Bad Abbach beschäftigt insgesamt 205 Mitarbeiter. Dazu zählen unter anderem die Bediensteten des Rathauses, der Kurverwaltung, des Bauhofs, des Jugendtreffs, der Kläranlage und der Bücherei. Bad Abbach hat zirka 13 350 Einwohner, etwa 12 480 davon mit Hauptwohnsitz.

Pro Einwohner und Jahr liegen die Personalkosten in Bad Abbach bei 518 Euro. Das ist etwas weniger als bei Orten vergleichbarer Größe. Der Durchschnitt dieser Orte hat 524 Euro pro Einwohner und Jahr an Personalkosten.

− lhl