Gründung In Kelheim gibt’s ein Reparatur-Café

Kelheim.Albert Fränkl ist pensionierter Lehrer und schon länger von der Idee angetan, Sachen zu reparieren und dieses Wissen und Können an andere weiter zu geben. „Freude am Reparieren soll geweckt werden, Nachhaltigkeit und das Interesse an handwerklichen Tätigkeiten gefördert werden“ ist sein Wunsch und das Ziel des Vereins der sich am Montagabend zur Gründungsversammlung traf.

# Vor wenigen Wochen hatten sich bereits einige Interessierte in der evangelischen Gemeinde in der Ludwigstraße 2 zu einer Vorbesprechung zusammengefunden, auch dieses Mal sowie für die künftigen Reparaturtage stellt Pfarrer Julian Scheuerer die Räumlichkeiten zur Verfügung. Er ist selbst begeistert von der Kultur der Reparatur und möchte den Verein unterstützen.

# Fränkl hatte sich im Internet und bei anderen Vereinen informiert und daraufhin eine Satzung zusammengestellt, mittlerweile gibt es mehr als 500 solcher Einrichtungen in Deutschland. Die aufgestellte Satzung wurde von den knapp zwanzig Teilnehmern diskutiert und schließlich verabschiedet. Jetzt sind noch der Eintrag beim Amtsgericht und die üblichen Formalitäten nötig damit im September, passend zu den Kelheimer Regional- und Umwelttagen, die erste Veranstaltung über die Bühne gehen kann – soweit der Plan.

# Gebracht werden darf alles was defekt ist und viel zu schade ist, um gleich weggeworfen zu werden. Möbel, Fahrräder, elektrische Geräte und Ähnliches, „bis zu einer Größe, die man tragen kann, also keine Waschmaschinen oder Autos“, sagt Fränkl.

# Bevor das Kelheimer Reparaturcafé an den Start geht, soll noch eine Mitgliederversammlung stattfinden, zu der auch alle Interessierten willkommen sind – da der noch junge Verein viele helfende Hände brauchen kann. „Mechaniker, Elektriker und Hobbybastler, aber auch welche die anderweitig mithelfen möchten, sind herzlich willkommen“, sagt Fränkl.

# Besuche in Schulen angedacht

# Zum Beispiel auch zum Kuchen oder Kaffee verkaufen, denn dadurch finanziert sich der gemeinnützige Verein und schafft das notwendige Werkzeug an. Aber auch Kinder und Jugendliche liegen ihm am Herzen: „Daheim und in der Schule werden immer weniger praktische Fähigkeiten vermittelt“ berichtete Fränkl. „Es gibt Physiklehrer, die noch nie einen Lötkolben in der Hand hatten“. Man kann sich zum Beispiel bei Projekttagen in Schulen vorstellen oder Kurse anbieten, denn es soll auch Hilfe zur Selbsthilfe vermittelt werden. „Oft sind es nur Kleinigkeiten die fehlen und die in Geschäften gar nicht mehr repariert werden“ erzählte Bernd Wimmer vom „MAI Repair Café“ in Mainburg. Der erste Verein dieser Art im Landkreis existiert seit einem Jahr, „er wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen und die Erfolgsquote der Reparaturen liegt bei mehr als zwei Drittel“ berichtete er von seinen Erfahrungen. „Natürlich kann nicht alles wiederhergestellt werden, aber einen Versuch ist es allemal wert, und wenn man dabei zusieht und mitschraubt kann man es das nächste Mal vielleicht selbst.“

# Schließlich wurde folgende Vorstandschaft gewählt: erster Vorsitzender ist Albert Fränkl, Stellvertreter Fritz Linnert, Schatzmeister Reinhard Linnert und Schriftführer Julian Scheuerer.

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