Tradition
Kein Hellring in diesem Jahr

Das traditionelle Wallfahrtsfest ist Corona zum Opfer gefallen. Auch ein reduzierter Umfang sei zu großer Aufwand.

05.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:00 Uhr
Auf den feinen Gänsebraten in Hellring müssen die Besucher heuer verzichten. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Am zweiten Oktober-Wochenende geht es in dem kleinen Hellring normalerweise drunter und drüber. Wirtsstuben und Scheunen sind hergerichtet, Parkplätze ausgesteckt, und von Donnerstag bis Montag liegt der Duft von gebratenen Enten und Gänsen über dem Dorf. Es ist Hellring. Oder richtiger gesagt, es wäre Hellring.

Denn das berühmte Fest, das so heißt wie der ganze Ort, bleibt auch in diesem Jahr nur ein Traum. „Corona bedingt finden am Hellring 2021 keinerlei Veranstaltungen statt“, ist auf der Homepage zu lesen, auf der sonst das traditionelle Programm steht und die drei Wirtsfamilien ihre Speisekarten vorstellen.

Die Wallfahrt zur Heiligen Ottilia, die dem Fest zugrunde liegt, ist die eine Seite des traditionellen Hellring. Die andere Seite ist die Verköstigung der Pilger und all der sonstigen Besucher. Die selbst gezogenen Gänse und Enten spielen da normalerweise die Hauptrolle. Und damit begann in diesem zweiten Corona-Jahr bereits die Unsicherheit. Enten und Gänse müssen in Scharen aufgezogen werden, bevor sie von tausenden Besuchern verspeist werden können. Da aber niemand wusste, wie die Lage und die Bestimmungen Mitte Oktober sein werden, habe sich die Familie entschlossen, heuer nichts zu machen, erzählt Irmgard Hirthammer vom Ottilienhof. Auch ganz offiziell wurde der Hellring ja vor einiger Zeit schon abgesagt.

Letztes Jahr habe man das Fest ja in reduzierten Umfang veranstaltet, aber der Aufwand dafür sei einfach zu groß. Und auch das Fest im Stadl, das gerade wieder möglich wäre und besonders die jungen Leute anspricht, kann man jetzt nicht so kurzfristig auf die Beine stellen. Lediglich ein paar angemeldete Pilgergruppen werden in dem Wirtshaus einkehren. Aber das wars dann auch. Natürlich ist die Hoffnung groß, dass der Hellring im nächsten Jahr wieder ganz normal stattfinden kann.

Was bleibt, ist das kirchliche Fest zu Ehren der Heiligen Ottilia. Um zehn Uhr ist am Sonntag Gottesdienst, um 14 Uhr Andacht. Dabei wird jeweils der Ottiliensegen gespendet. Und auch am Montag findet um 19 Uhr ein Gottesdienst mit Ottiliensegen statt.