Glaube
Kelheim: Der neue Pfarrer steht fest

Priester Reinhard Röhrner übernimmt am 1. September die Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Sein Wunsch: „Viele offene Menschen“

05.02.2018 | Stand 16.09.2023, 6:10 Uhr

Pfarrer Reinhard Röhrner nimmt am 1. September seinen Dienst in der Kelheimer Stadtpfarrei Maria Himmelfahrt auf. Foto: Röhrner

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hat entschieden: Priester Reinhard Röhrner (46) wird ab 1. September neuer Pfarrer der Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt in Kelheim. Die Stelle war ausgeschrieben, da der langjährige Stadtpfarrer Hans Maier im März 70 wird und Ende August in den Ruhestand geht. Bei Gottesdiensten am Wochenende haben die Gläubigen erfahren, wer als Nachfolger vom Bischof ausgewählt wurde.

In knapp sieben Monaten beginnt eine neue Ära in Mariä Himmelfahrt. Reinhard Röhrner, der in Vilsbiburg aufwuchs, ist seit September 2007 Pfarrer in der Pfarrei St. Martin in Laberweinting. Kelheim ist dem 46-Jährigen nicht fremd. „Ich war schon ein paar Mal da.“ Er erwähnt auch, Freunde in der Gegend zu haben. Warum hat er sich um die Pfarrstelle in der niederbayerischen Kreisstadt beworben und war das spontan? Es sei spontan gewesen. „Es ist eine schöne Stadt.“

Er hofft auch, sich hier wohlzufühlen. Seit vergangenen Donnerstag hat Priester Reinhard Röhrner schriftlich, in die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Kelheim zu wechseln. Es sei spannend und etwas Neues.

Er kennt Wegbegleiter des Papsts

Wie im Gespräch mit dem 46-Jährigen anklingt, ist er den Jesuiten, so werden Mitglieder der katholischen Ordensgemeinschaft bezeichnet, verbunden. Auch Papst Franziskus ist ein Jesuit. Reinhard Röhrner ist nicht Mitglied dieser Ordensgemeinschaft. „Ich kenne einen Wegbegleiter des Papstes gut“, so der 46-Jährige. Wie Reinhard Röhrner sagt, habe er „lange überlegt, ob es mein Weg wäre“, sich dann anders entschieden. In der Kollegstufe habe er Bücher von Jesuiten, zum Beispiel von Pater Gerd Haeffner und Pater Friedo Ricken gelesen. Die Denkweise habe ihn fasziniert. Bei den beiden Patern, Professoren an der Hochschule für Philosophie, habe er u. a. studiert. Reinhard Röhrner absolvierte in München und in Lyon in Frankreich sein Studium. Seine Studienfächer: Theologie, Philosophie und Kommunikationswissenschaften.

Die Verbindung wird der 46-Jährige in Kelheim weiterhin pflegen. „Mein geistlicher Begleiter ist auch ein Jesuit“, sagt der Pfarrer. Während der Studienzeit in der Landeshauptstadt lebte Reinhard Röhrner im Herzoglichem Georgianum, ein römisch-katholisches Priesterseminar. Der Diakonenweihe 2000 in Straubing folgte 2001 die Priesterweihe im Dom zu Regensburg. Nach der Zeit als Kaplan in Deggendorf in Mariä Himmelfahrt und St. Josef in Straubing, wo er auch Stadtjugendseelsorger war, ist Reinhard Röhrner Pfarrer in Laberweinting und Landjugendpfarrer für Straubing-Bogen.

Er verweist auf Apostel Paulus

In seiner künftigen Pfarrei leben mehr Katholiken als in der bisherigen. Von einer eher ländlichen Gegend wechselt der 46-Jährige in eine Kreisstadt. Seine Erwartung? „Spannende Begegnungen und ein gemeinsames Suchen nach dem Sinn im Leben. Es gibt zwei Grundfragen im Leben, die man beantworten muss. Das eine ist die Frage nach der Freiheit und das andere die Frage nach der Liebe. Mit Karl Rahner finden wir auf beides eine Antwort in Gott“, so Pfarrer Reinhard Röhrner. Er müsse sich während der ersten Zeit erst einmal einen Überblick verschaffen, „was alles da ist“ in der Pfarrei. Der Priester: „Der Apostel Paulus sagt, ja nicht Herr über den Glauben, sondern Diener der Freude sein.“

Der 46-Jährige ist auch ein humorvoller Mensch. Reinhard Röhrner: „Wenn man über etwas lachen kann, dann ist das nicht mehr gefährlich.“ Er bringt ein Beispiel: „Wenn zwei Menschen streiten, können sie sagen, wir sind wieder gut. Aber wirklich miteinander versöhnt sind sie erst, wenn sie miteinander lachen können.“ Versucht Pfarrer Röhrner, im Glauben auch Humor zu berücksichtigen? „Ja, schon.“ Er weist auf die Karmelitin Teresa von Ávila hin und zitiert sie mit den Worten: „,Wo Glaube ist, da ist auch lachen.’“ Er selbst erzählt, wenn es passe in einer Predigt oder am Ende eines Gottesdienstes auch einen Witz. „Nur wenn’s passt“, betont der Geistliche und sagt, dass das nicht jeden Sonntag der Fall sei.

Ein großes Anliegen sei ihm, junge Leute für den Glauben zu begeistern.

Pfarrer Hans Maier hatte kürzlich im Gespräch mit unserem Medienhaus gesagt, dass zum Amtswechsel das Pfarrhaus saniert werden müsse.Wie Priester Röhrner sagt, werde demnächst mit dem Baureferat der Diözese und der Kirchenverwaltung der Pfarrhof begutachtet, „weil dort seit 50 Jahren keine größere Sanierung mehr war“. Seine vorsichtige Einschätzung sei, dass er am Anfang nicht gleich ins Pfarrhaus einziehen könne.

Der neue Stadtpfarrer hat einen Langhaardackel. Es sei „ein guter Seelsorgsbegleiter“ und habe schon so manche Brücke geschlagen und erstarrte Situationen gelöst. „Das können Dackel. Die haben den Dackelblick.“ Auch Pfarrer Röhrners Haushälterin wird mit nach Kelheim ziehen. Und was wünscht sich Pfarrer Reinhard Röhrner für seinen künftigen Wirkungsbereich, die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Kelheim? „Viele offene Menschen“, antwortet der Priester.

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