Kommentar
Klinik auf Palliativstation?

05.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:00 Uhr
Martina Hutzler −Foto: Sebastian Pieknik

Zehn statt 113 Millionen Euro Investition: Das hört sich an nach: zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben. In der nicht-öffentlichen Kreistagssitzung am Montag scheint, nach allem, was hinterher darüber bekanntgegeben wurde, der Anfang vom Ende eines vollständigen Grundversorgungs-Krankenhauses in Mainburg eingeläutet worden zu sein.

Schon im Dezember, bei der Vorstellung der Sanierungspläne für das kreiseigene Krankenhaus, war den Kreispolitikern Unbehagen anzumerken gewesen beim Plan, fast 60 Millionen in eine Klinik zu investieren, die danach trotzdem nicht wie neu dastehen würde. Und die, nach derzeitigen gesundheitspolitischen Maßstäben, danach trotzdem viel zu klein fürs eigenständige Überleben wäre.

Explizit aussprechen mochte das damals wie heute niemand. Kein Wunder: Mit wenig Anderem fällt man als Politiker/in so in Ungnade wie mit der Schließung eines Krankenhauses. Mit einem freilich schon: Wenn man andere Einrichtungen – etwa kreiseigene Hallenbäder – in Frage stellen muss, weil sich im Kreishaushalt die Schulden türmen. Genau dieses Dilemma droht, wenn der Landkreis Kelheim auf Dauer zwei Krankenhäuser betreiben will.