Erntekrone
KLJB Mühlhausen lässt eine alte Tradition wieder aufleben

08.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:24 Uhr
In den Gärten und auf den Feldern in Mühlhausen und Geiben-stetten gibt es eine Vielfalt an natürlichen Lebensmitteln, mit den Getreidearten als „Krönung“. −Foto: Josef Kastl

Die KLJB Mühlhausen ließ eine Tradition wieder aufleben. Sie zogen mit einer prächtigen Erntekrone in die Pfarrkirche St. Vitus ein.

An bestimmten Festtagen eines Kirchenjahres übernimmt die Katholische Landjugend Mühlhausen die Gestaltung des Gottesdienstes. Ganz selbstverständlich gehört der erste Sonntag im Oktober dazu, an dem das Erntedankfest gefeiert wird. Normalerweise reicht es, wenn die Mädchen und Burschen eine Woche vorher bei den Hobbygärtnern in Mühlhausen und Geibenstetten um Früchte für ihren Erntedankaltar bitten.

Heuer begannen die Planungen für das Fest bereits im Sommer. Denn die Landjugendmitglieder hatten sich vorgenommen, wieder eine Erntekrone zu binden. „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann wir in Mühlhausen die letzte Erntekrone hatten“ sagte Franziska Sigl, die zweite Sprecherin des Pfarrgemeinderats. „Seit dem die Mäuse die Krone vor etlichen Jahren angefressen hatten, gab es keine mehr“.

Kurz bevor der Mähdrescher sich über Gerste, Triticale, Hafer und Weizen her machte, haben die Jugendlichen im Juli und August diesen Jahres mit der Sichel die Halme mit Ähren geerntet. Nach dem Trocknen in der Sommersonne banden sie daraus eine prächtige Krone mit einem Kreuz aus Hopfendolden.

Am Beginn des Erntedank-Gottesdienstes trugen die Mitglieder der Katholischen Landjugend die Krone vor den Altar.

Daneben boten zahlreiche Früchte aus den Gärten und Feldern aus Mühlhausen und Geibenstetten einen Überblick über die Vielfalt der natürlichen Lebensmittel. Erster Vorstand Thomas Kastl die Symbolik der Krone. „Sie ist mehr als handwerkliche Bindekunst. Sie drückt die Mühe der Bauern von der Aussaat bis zur Ernte und die Wertschätzung für die Früchte der Erde aus. Zugleich repräsentiert sie Freude und Stolz über die getane Arbeit.“

Unter dem Motto „Ernte & Brot-Zeit“ zeigten einige KLJB-Mitglieder, wie ein Weizenkorn in einem unscheinbaren Häufchen Erde seine Energie entfaltet, zu keimen beginnt, eine Ähre mit zahlreichen Körnern bildet. Zu Mehl gemahlen ist es die Grundlage für unser Brot, das uns satt macht und ebenfalls Energie gibt.

In den Fürbitten dankten die Jugendlichen für die Früchte der Natur, baten aber auch darum, dass die Menschen mit Achtung und Respekt vor der Natur leben. Die musikalische Gestaltung des Erntedank-Gottesdienstes übernahm der Jugendchor.

− ejk