Sitzung
Kostenlos nur für die Jubilare

Wer 40 Jahre aktiver Feuerwehrler ist, darf sich kostenlos erholen. Begleitpersonen müssen in Essing selber zahlen.

21.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:37 Uhr
Renate Beck
Für 40 Jahre ehrenamtlichen Dienst dürfen sie eine Woche lang kostenfrei eine Auszeit genießen. Begleitpersonen zahlen den Aufenthalt auch künftig aus eigener Tasche. −Foto: Renate Beck

Als Anerkennung für 40 Jahre ehrenamtlichen Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr spendiert der Freistaat Bayern eine Woche Urlaub im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain/Bayern. Sieben Übernachtungen mit Halbpension. Für die eine Person. Feuerwehrkommandant Peter Donauer reichte nun den Antrag ein, dass die Kosten für den Aufenthalt einer Begleitperson durch die Gemeinde übernommen wird.

„Die Thematik haben wir 2015 schon einmal beraten“, erinnerte Bürgermeister Jörg Nowy die Räte und Zuhörer in der jüngsten Marktratssitzung. Damals wurde er abgelehnt. Petra Schlögl wollte wissen, wie viel Personen davon betroffen wären. „Nicht viele. Die Masse ist es nicht“, antwortete der Bürgermeister. Rund 300 Euro wären für die Begleitperson aufzubringen. Für den Feuerwehrler selbst übernimmt die Kosten der Staat. „Es ist aber nicht eine Frage des Betrages.“ In der folgenden Diskussion um die Finanzierung der Begleitperson führte Bürgermeister Nowy und sein Stellvertreter Christoph Schwieger an, dass es schon damals nicht ums Geld, sondern um Gleichbehandlung ging. „Was ist zum Beispiel mit den Rot Kreuz`lern?“ fragte Nowy die Runde. „Der, der geehrt werden soll, soll kostenlos urlauben können. Wir sollten aber keine Zwei-Klassengesellschaft schaffen“, so Schweiger. Harald Schäffer ist erst seit vergangenem Jahr Mitglied des Marktrats. Er findet, dass 2015 die Entscheidung falsch war. Seine Begründung: „Die stehen mitten in der Nacht auf und rücken aus.“ Man solle nicht in die Vergangenheit sehen, sondern auf die kommenden 20 Jahre. Am Ende wurde der erneute Antrag von Kommandant Donauer mit 5:7 Stimmen gelehnt. Als einen „Schlag ins Gesicht gegenüber den Aktiven der Feuerwehr in Essing“ bezeichnet der langjährige Feuerwehrkommandant dieses Ergebnis gegenüber der Reporterin. „Weil die Partner/innen immer auf ihren Feuerwehrler warten müssen, wollte man ihnen etwas Gutes tun. Essing ist die einzige Gemeinde im Landkreis, die die Kosten für die Begleitung nicht bezahlt.“

Im Ortsteil Hiersdorf entsteht demnächst ein Solarpark. Bereits 2019 stimmte der Marktgemeinderat dem Antrag der Firma „Energiebauern“ auf „Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Solarpark Hiersdorf“ zu. Dessen Planung, Planungskosten und die Abwicklung des Verfahrens übernimmt die Firma „Energiebauern GmbH“. Sie ist Erbauer und Betreiber der Anlage auf dem gepachteten Grundstück.

In der Marktratssitzung behandelte deren Mitarbeiter Max Menscher die eingegangenen Stellungsnahmen, die behördlicherseits „eher Hinweise“ waren. Von den Bürgerinnen und Bürgern sind keine Stellungsnahmen eingegangen. Geplanter Baubeginn für die Freiflächenanlage mit einer Leistung von 13 Megawatt auf der 13 Hektar großen Fläche ist laut seiner Aussage im kommenden Jahr. Zunächst gehen die Unterlagen an das Landratsamt.

Beim Tagesordnungspunkt „Bauanträge“ ging es formell um die Nutzungsänderung zum Pfarrhof und den Anbau Kindergarten/Mehrzweckhalle. Wie auch dem Bauantrag für eine Grundstücksfläche am Eisenbrünnerl mit bereits vollständig vorliegenden Nachbarunterschriften wurde einstimmig zugestimmt.