Ausbildung
Lehrerinnen aus Prag besuchten Mainburg

Die tschechischen Lehrkräfte interessierten sich an der Realschule Mainburg für Methoden zum Sprachunterricht.

31.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:48 Uhr
Roswitha Priller
Prager Lehrerinnen lernten das Mainburger „INSL“-Konzept kennen. V.re.: Iva Pusztaiova, Lucie Pfrognerova, Sabrina Köck, Lucie Holmanova, Marcela Deutsch, Lucie Lauber und Markus Bayerl. −Foto: Roswitha Priller

Kürzlich waren vier Lehrerinnen aus Prag, Tschechien, von der Škola Klánovice, an der Realschule Mainburg, um Einblicke in das deutsche Schulsystem zu erhalten. Besonders interessierte Iva Pusztaiova, Lucie Pfrognerova, Lucie Holmanova und Marcela Deutsch wie hier Deutsch als zweite Sprache unterrichtet wird. Über das von der Lehrerin Lucie Lauber in Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg für die Realschule Mainburg initiierte Konzept „INSL – Integration durch Sprach- und Leseförderung“ lernten die tschechischen Lehrkräfte Methoden zum Sprachunterricht kennen. Wegen der vielen ukrainischen Kriegsflüchtlinge ist das für die tschechischen Schulen von aktueller Brisanz. „Marcela Deutsch hatte zu mir Kontakt aufgenommen. Sie war auf der Suche nach einer deutschen Schule für einen Lehreraustausch im Rahmen des EU-Projekts, Eingliederung von Schülern mit anderer Muttersprache“, erläuterte Lucie Lauber, wie der Austausch zustande kam. Tatsächlich hatten Lauber und Deutsch vor über 30 Jahren miteinander in Prag das Abitur abgelegt und sich seitdem nicht mehr gesehen.

Die Lehrerinnen lernten bei einem Didaktik-Seminar an der Uni Regensburg und bei den Unterrichtsbesuchen an der Realschule Mainburg, die hier erarbeiteten Methodiken beim Vermitteln von Deutsch als Fremdsprache kennen. Interessant war auch der Besuch der ukrainischen Willkommensklasse an der Grundschule Mainburg. In einer Gesprächsrunde mit den Schulleitern Markus Bayerl und Tobias Barwanietz konnte verschiedene Problematik erörtert werden. „Wir sind sehr froh, dass wir uns gerade Eure Schule ausgesucht haben“, betonten Deutsch und ihre Kolleginnen am Ende des viertägigen Aufenthalts. Vor allem die Arbeitsdisziplin der Schüler sowie der Einbezug der Eltern mit etwa zweisprachigen Elternbriefen haben ihnen sehr gut gefallen. Beeindruckt hatte die Tschechinnen auch, wie die Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise 2015 genutzt und in aktuellen Maßnahmen umgesetzt werden. Jetzt planen die Škola Klánovice und die Mainburger Realschule ihre Partnerschaft elektronisch weiterzuführen. (drp)