Emma Pernpaintner ist Wertebotschafterin in der Abensberger Realschule.Gäbe es mehr Emmas auf dieser Welt, dann bräuchte man auch keine Wertebotschafter. Emma Pernpaintner, 14, übt dieses Ehrenamt seit diesem Schuljahr an der Johann Turmair-Realschule in Abensberg aus.
Emma, was sind denn Werte für dich?
Ich finde es sehr wichtig, dass die Menschen höflich und respektvoll miteinander umgehen. Ich finde, das gehört beim Zusammenleben einfach dazu und damit wird alles leichter.
Da denkt man, das wäre selbstverständlich, aber gibt es denn bei dir in der Schule Verbesserungsbedarf?
Naja, das ist von Jahrgang zu Jahrgang ganz unterschiedlich. Ich finde, mein Jahrgang ist da schon etwas respektvoller. Aber die Fünft- und Sechstklässler, die sind manchmal schon respektlos, reden einem dumm hinterher oder stellen auch mal ein Bein.
Wie wird man denn Wertebotschafterin?
Meine Lehrer haben mich gefragt, ob ich das machen möchte, und ich wollte auch. Dann habe ich einen einwöchigen Kurs gemacht. Der wäre eigentlich im Schullandheim gewesen, aber wegen Corona wurde daraus nichts. Der Kurs war dann virtuell und wir haben in Teams zusammengearbeitet. Wir haben zum Beispiel Filme gedreht, geschnitten oder auch erfahren, wie man beispielsweise einen Spendenlauftag machen kann oder eine Arbeitsgemeinschaft gründet.
Und wer hat daran teilgenommen?
Das waren 35 Teilnehmer aus unterschiedlichen Schulen in ganz Niederbayern.
Wie geht es jetzt konkret weiter?
Ich will zum Beispiel im kommenden Schuljahr Plakate gestalten und auf jedem Plakat wird dann ein anderer Wert vorgestellt. Vielleicht kann man schon bei den neuen fünften Klassen am Anfang des Schuljahres erklären, welche Werte es gibt. Gut wäre, wenn für das Ganze gleich ein paar Schulstunden reserviert wären, um zu erklären, warum das so wichtig ist , was Werte für eine Gesellschaft bedeuten. Auch, um Folgen aufzuzeigen, was zum Beispiel passieren kann, wenn man jemanden das Bein stellt.
Machst du das alles alleine?
Der Vertrauenslehrer unterstützt mich und ich durfte mir ein paar Leute aus der Klasse schnappen. Ich denke, ab dem nächsten Schuljahr werden wir regelmäßige Treffen einführen, vielleicht einmal die Woche, um Aktionen planen zu können.
Was machst du denn sonst noch so?
Ich bin Freizeittutor an meiner Schule. Wir helfen den fünften Klassen, an der Schule anzukommen. Zudem bin ich seit zwei Jahren in meiner Heimatgemeinde Teugn in der Jugendfeuerwehr.
Ein höflicher Umgang miteinander — das möchte die 14-Jährige auch ihren Mitschülern vermitteln. -Foto: Emma Pernpaintner