Gemeinderat
Mehr Sicherheit für Radler

Bad Abbach wird sich für die Aufnahme in zwei Förderprogramme bewerben, die das Leben für Radfahrer verbessern.

01.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:06 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Wird es an der Kreuzung Oberndorfer Straße/Kaiser-Heinrich-II.-Straße/ Regensburger Straße künftig keine abknickende Vorfahrt mehr geben? −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Gute Radwegeverbindungen werden immer wichtiger. Mit Hilfe zweier Förderprogramme soll sowohl das Radwegenetz innerhalb von Bad Abbach besser und sicherer werden, als auch der Donau-Radweg. Die Gemeinde hat vom Ingenieurbüro Wutz zwei erste Entwürfe erarbeiten lassen, um sich damit für die beiden Förderprogramme zu bewerben.

Dass die Bäume dabei nicht in den Himmel wachsen können, war nach einer Vorstellung der beiden Entwürfe bei der jüngsten Gemeinderatssitzung klar. Schöne, breite Radwege lassen sich in einer vorhandenen Bebauung nicht aus dem Hut zaubern. Trotzdem kann vieles verbessert werden.

Für den innerörtlichen Radverkehr hat Franz Wutz die von Westen nach Osten verlaufende Verbindung von der Kaiser-Heinrich-II.-Straße ins Goldtal unter die Lupe genommen und viele offenen Baustellen gefunden. Am Lugerweg soll der vorhandene Gehweg deshalb für Radfahrer frei gegeben, verbreitert und befestigt werden, ebenso der Pfad entlang des Lugerbachs und dessen Verlängerung am Mittersteiggraben, der südlich der Angrüner-Mittelschule verläuft. Dort, wo dieser Weg auf die Raiffeisenstraße trifft, braucht er eine Querungshilfe und den Anschluss an den geplanten Rad- und Gehweg in der entstehenden „Neuen Mitte“.

Weiter geht es zwischen Gutenbergring und Goldtalstraße Richtung Max-Planck-Straße. Auch die Strecke Mörikestraße/Max-Planck-Straße soll verbessert werden. Insgesamt belaufen sich die voraussichtlichen Kosten für alle diese Maßnahmen auf 520 000 Euro. In der Diskussion schlug Stefanie Berger-Müller vor, östlich des Getränkefachmarkts am Gutenbergring einen Radweg vorbei zu führen Richtung Goldtalstraße.

Siegfried Schneider lehnte es ab, entlang des Lugerbachs einen Fahrradweg zu schaffen und wollte lieber die Straße Hinter der Vest als Fahrradstraße sehen. Außerdem lehnte er die Asphaltierung von Radwegen ab. Die Frage nach der Befestigung von Radwegen wird jedoch sowieso erst in der Detailplanung entschieden. Bürgermeister Dr. Benedikt Grünewald sagte dazu, dass die Radwege ganzjährig befahrbar sein sollen und das funktioniere nur mit Asphalt.

Der zweite vorgestellte Entwurf für den Ausbau des überörtlichen Radwegenetztes hatte die Strecke entlang der Donau Richtung Regensburg und Kelheim im Auge. Er führt durch den Innerort. Verbesserungsbedarf besteht in der Kaiser-Karl-V.-Allee, zum Beispiel gegenüber dem alten Rathaus. An der Kreuzung Kaiser-Heinrich-II.-Straße mit der Regensburger Straße und der Oberndorfer Straße müsste die Vorfahrt geändert werden. Nicht mehr wie bisher würde die abknickende Vorfahrt gelten, sondern die Verbindung von Oberndorfer Straße und Kaiser-Heinrich-Straße würde vorfahrtsberechtigt werden und Schutzstreifen für Radfahrer bekommen. Stefan Killian macht noch auf die „brenzlige Situation“ für Radfahrer bei der Einmündung der Rückwärtigen Umfahrung in die Kaiser-Heinrich II.-Straße aufmerksam. Verbesserungen sieht Planer Wutz auch bei der Auffahrt auf den Damm in der Oberndorfer Straße vor. Der kontrovers diskutierten Veränderung der Vorfahrt bei der Oberndorfer Unterführung stimmte der Gemeinderat mit 14:9 Stimmen zu.

Der Knackpunkt Richtung Kelheim ist die Ortsdurchfahrt in Poikam, die schon für den Pkw-Verkehr sehr problematisch ist. Damit die Radler diese Engstelle nicht mehr passieren müssen, schlug Wutz einen Anbau an die bestehende Donaubrücke mit direkter Verbindung auf die Kanalstraße in Poikam vor. Diese Variante lehnte der Gemeinderat mit drei Gegenstimmen ab. Die Kosten für die Verbesserung des Donau-Radwegs wurden damit auf 316 000 Euro abgespeckt. Ohne Gegenstimme beschloss das Gremium schließlich, dass die Marktgemeinde sich für beide Förderprogramme bewerben soll. Immer noch nicht gebaut ist der Fuß- und Radweg entlang der Raiffeisenstraße am Kreisel Regensburger Straße. Der dort tätige Bauträger hätte diesen Weg anlegen müssen. Nun werde ihn die Gemeinde im Rahmen der sogenannten Ersatzvornahme bauen, sagte Bürgermeister Grünewald. Die Kosten werden dann beim Bauträger eingefordert.