Kreativität
Michaela Marx erstellt ein Natur-Bingo

„Wildes Pflanzen Bingo“ nennt sich das selbstentwickelte Spiel der Biologin und Naturpädagogin aus Mallmersdorf.

24.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:04 Uhr
Josef Kastl
64 Wildblumen aus der heimischen Umgebung lernt man "spielerisch" mit dem "Wilden Plfanzen Bingo" kennen. −Foto: Josef Kastl

Seit mehr als fünf Jahren hat Michaela Marx die Idee eines pädagogisch wertvollen Spiels im Kopf. Erst die „Auszeit der Corona-Pandemie“ hat der vielbeschäftigten Biologin und Naturpädagogin aus Mallmersdorf den nötigen „Freiraum“ für die Umsetzung als „Wildes Pflanzen Bingo“ gegeben. „Bei den Wildpflanzen handelt es sich größtenteils um Heilkräuter, deren Schönheit und Artenvielfalt einfach faszinierend ist“, schwärmt sie. Die Attraktivität der Blüte, der Bekanntheitsgrad aber auch die gute Abbildbarkeit, waren ihr wichtig. Beim Blick in ihr Poesiealbum aus der Kindheit sind ihr die schönen Bilder ihrer Mutter aufgefallen. Auch wenn die Hände von Helga Metz heute zittern, malte sie täglich zwei Wildblumen mit ganz normalen Buntstiften, bis die erforderlichen 64 Vorlagen für das Spiel fertig waren. Neben den bekannten Pflanzen wie Gänseblümchen, Löwenzahn, Maiglöckchen und Kornblume sind auch weniger bekannte, aber trotzdem sehr häufige Naturkräuter wie Baldrian, die nickende Distel, das Gänsefingerkraut und das Tausendgüldenkraut abgebildet. Die zarten Stängel, unterschiedlichen Blattformen und dezenten natürlichen Farben, waren schon eine große Herausforderung.

Im Frühjahr 2021 waren Details wie Spielplan, Spielkarten, Anleitung und Karton fertig entwickelt. Doch der Lieferengpass beim Karton verzögerte die Fertigstellung bis in den Herbst. Michaela Marx freut besonders, dass sich die Firma Kelly-Druck aus Abensberg als regionaler Partner auf das Abenteuer eingelassen hat, ihr erstes Spiel zu produzieren. In vielen kreativen Gesprächen haben sie die Spieleidee und „rohen Bilder“ in ein sehr gelungenes, natürliches und zeitgemäßes Design umgesetzt, selbstverständlich zertifiziert als klimaneutral. Der Spielleiter führt auf einem quadratischen Spielplan mit 64 verschiedenen Wildblumen durch das Spiel. Auf einer Spielkarte mit 25 Wildblumen versuchen die Spieler, möglichst schnell alle Felder mit einem „Bienenplättchen“ zu belegen. Während die „Laien“ die Spielkartenseite mit aufgedruckte Namen verwenden, können die „Naturkenner“ mit der Rückseite ohne Pflanzenbezeichnungen spielen. Gespielt wird nach den bekannten „Bingo-Regeln“. Wer zuerst seine Spielkarte voll hat gewinnt.

Zwei bis 21 Personen ab vier Jahren lernen mit dem „Wilden Pflanzen Bingo“ im wahrsten Sinne des Wortes 64 Wildpflanzen spielerisch kennen. Das Naturwissen der Spieler kann der Spielleiter testen, wenn er nicht das Bild der Wildblume zeigt, sondern nur die Pflanzenbeschreibung aus der Spieleanleitung vorträgt. Besonders ältere Leute werden zum Überlegen angeregt und haben sichtlich Freude. „Mit diesem Spiel möchte ich den Menschen die Natur mit allen Facetten näherbringen und die Liebe zu diesen Schönheiten wecken“, schreibt Michaela Marx in der Spieleanleitung. Als Spezialistin für Wildpflanzen bietet sie Kurse und Fortbildungen zum Thema Natur, Kräuter und Heilpflanzen an: www.nahtour.info. Dort kann auch das Spiel erworben werden. Sie denkt schon an das nächste „Spiel mit der Natur“. Ein „Pflanzen Memory“ würde den Naturkunde-Interessenten das Lernen der vielfältigen Namen erleichtern. (ejk)