Aktion
Mut machen im Zeichen des Regenbogens

Menschen, die ihre Krebserkrankung überstanden haben, sind mit dem Rad unterwegs. Sie besuchen Kinder und Eltern in Kliniken.

25.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:55 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Im Kurhaus haben Tina Grünewald und ihr Team die „Regenbogenfahrer“ mit „Regenbogenpizza“ bewirtet. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

In allen Regenbogenfarben leuchteten die Shirts, und so bunt wie die Kleidung war auch die Gruppe der Radfahrer, die am Dienstag im Kurpark Station machte. Etliche von ihnen müssen mit einer Behinderung zurecht kommen. Das hielt sie nicht davon ab, Hunderte von Kilometern mit dem Rad zurückzulegen.

25 Teilnehmer waren am Samstag in Ulm gestartet und über Augsburg, München und Landshut unterwegs nach Regensburg. Von dort aus radelte eine zweite Gruppe weiter nach Würzburg. Alle „Regenbogenradler“ eint das gleiche Schicksal. Als Kinder musste jede und jeder von ihnen gegen eine Krebserkrankung kämpfen. Alle habe sie überstanden und sind nun unterwegs zu diversen Kliniken und Elternvereinen, immer mit dem Ziel, Mut zu machen.

Es mache Betroffenen unheimlich viel Mut, wenn sie ehemalige Patienten treffen, die ihre Therapie schon lange hinter sich haben und im Studium oder im Berufsleben stehen, hat Björn Hessing schon oft beobachtete. Er und Georg Teucher haben die Tour gemeinsam mit den Hauptamtlichen der Kinderkrebsstiftung organisiert. Der Kern der Tour sei es nicht, Spenden zu sammeln, verdeutlicht Hessing, sondern Kinder und ihre Eltern auf den Stationen zu besuchen. Ein Besuch so vieler Menschen, die die Krankheit überstanden haben, könne große Hoffnung machen, wenn man selber gerade noch im Tunnel der Behandlung steckt.

In acht Etappen durchqueren die Regenbogenradler auf dem Fahrrad Baden-Württemberg und Bayern und machen dabei an acht Kliniken mit kinderonkologischen Stationen und bei neun Elternvereinen Halt. Daneben gibt es auch noch Stationen wie die in Bad Abbach, wo gerastet wird. Am Dienstagmorgen war die Tour in Moosburg gestartet und über Rottenburg an der Laaber nach Bad Abbach gefahren.

Mit lautem Klatschen und La Ola wurde sie von einer Gruppe der Spielwochenkinder im Kurpark empfangen. Nach einer Ehrenrunde durchs Rondell beim Pavillon warteten schon die Gemeindevertreter auf sie. „Ja, Wahnsinn“, strahlte einer der Teilnehmer, als er die Bleche, sah, die da aufgereiht waren. Pizzen, belegt in allen Regenbogenfarben, bunte Fruchtmischungen und dazu Regenbogen-Muffins vom Frauenbund. Das Team des Kurhauses hatte extra Masken in Regenbogenfarben besorgt und servierte an schön gedeckten Tischen.

„Stärken Sie sich intensiv“, legte Bürgermeister Dr. Benedikt Grünewald den Besuchern ans Herz und macht noch auf die zwei Kisten Oberndorfer Bier aufmerksam, die bis zum Feierabend im Begleitbus mitfahren durften. Den Regenbogenfahrern zollte er große Anerkennung. Die Aktion vermittle Mut und Zuversicht und auch die Erfahrung, dass das Leben nach einer solchen Krankheit weitergehen kann.

Hans-Georg Wetzel überreichte dem Bürgermeister ein Gruppenbild der Regenbogenfahrer. Auch er hat schon etliche Besuche auf den Kinderkrebsstationen gemacht und kennt ihre Wirkung: „Da geht einem das Herz auf, wenn man merkt, wie die Eltern oder die Jugendlichen aufblühen.“