Polizei Kelheim
Neue Masche bei Telefonabzocke

Eine 52-Jährige aus Abensberg wurde von der angeblichen Tochter um tausende Euro gebracht - mit einer neuen Betrugsmasche.

26.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:36 Uhr
Vorsicht bei Nachrichten auf Handys: Nicht immer kommen sie von Personen, die die Handybesitzer kennen. Bisweilen geben sich Fremde als Verwandte oder Freunde aus. −Foto: Silas Stein/picture alliance/dpa

Erst am Dienstag waren zwei Fälle bekannt geworden, in denen ältere Menschen aus dem Landkreis Kelheim beinahe Opfer von Telefonbetrügern geworden waren. Mit erfundenen Geschichten wollten die Ganoven zehntausende Euro bei ihren Opfern ergaunern. Erfolglos. Bei einer 52-Jährigen waren die Betrüger jetzt erfolgreich.

Wie die Polizeiinspektion an diesem Mittwoch mitteilte, riefen die Betrüger nicht per Telefon beim Opfer an, sondern benutzten die sozialen Medien. Über WhatsApp schickten die Betrüger eine Nachricht an die Frau aus Abensberg und gaben sich als ihre Tochter aus. Die Mitteilung traf am Sonntag gegen 14.10 Uhr bei der Abensbergerin ein.

Nachricht über WhatsApp

Die WhatsApp-Nachricht stammte von einer Telefonnummer, die die Frau nicht kannte. Sie las sie trotzdem. Die Verfasserin gab sich in der Nachricht als die Tochter der Adressatin aus und behauptete, sie habe nun eine neue Telefonnummer, weil ihr altes Handy kaputt sei. „Die 52-Jährige schöpfte vorerst keinen Verdacht“, schreibt die Polizei.

Im Verlauf des weiteren Chats wurde die 52-Jährige von der angeblichen Tochter gebeten, einen vierstelligen Eurobetrag auf ein Konto zu überweisen, was sie dann auch tat. Damit nicht genug. Am Montag meldete sich die „Tochter“ erneut per WhatsApp und bat um zwei weitere Überweisungen. Auch diese wurden von der Abensbergerin vorgenommen.

Als die Mutter am Abend bei ihrer echten Tochter anrief, musste sie feststellen, dass sie auf Betrüger hereingefallen war. Insgesamt war ein mittlerer vierstelliger Eurobetrag an den Betrüger überwiesen worden.

Tipps der Polizei

Das Polizeipräsidium Niederbayern empfiehlt, bei derartigen Anrufen sofort aufzulegen und sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Gesundes Misstrauen sei keine Unhöflichkeit. Misstrauisch werden, wenn Verwandte sofortige finanzielle Hilfe fordern. Nie Geld oder Schmuck an Unbekannte übergeben. Im Zweifel solle man das Telefongespräch beenden und die Polizei anrufen. Dann sollte unbedingt der Notruf 110 gewählt werden.