Sicherheit
Neue Straßenbeleuchtung in Saal wird Langzeitprojekt

20.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:04 Uhr
Roland Kugler
Die Umrüstung der Straßenlampen auf LED-Beleuchtung mit weniger Stromverbrauch hat sich bereits mehrere Male verzögert. −Foto: Roland Kugler

Bereits 2021 hatte der Gemeinderat in Saal beschlossen, sämtliche Straßenlampen im Gemeindegebiet auf LED-Beleuchtung umstellen zu lassen. Doch etliche Probleme verhindern seitdem die Umsetzung.



Viele Straßenlampen, wie die sogenannten Peitschenlampen, sind bereits einige Jahrzehnte alt, und neue LED-Lampen verbrauchen wesentlich weniger Strom. Die staatliche Förderung hatte die Gemeinde nach dem Beschluss auch beantragt, sowie den Auftrag an eine Firma vergeben.

Das Unternehmen hatte jedoch so viele Aufträge, dass sie es nicht schaffte, die Arbeit zu beginnen. Nach neun Monaten lief der Förderantrag aus, die Gemeinde musste ihn im Gemeinderat erneut auf die Tagesordnung stellen und ein weiteres Mal beschließen. Sie beauftragte ein anderes Unternehmen mit der Umrüstung. Jetzt gab es jedoch ein neues Problem: Die von der Gemeinde ausgewählten LED-Lampen mit weißem Licht waren kurzfristig nicht zu beschaffen.

Ein Teil wird in Russland hergestellt

Ein Teil wird in Russland hergestellt, von dort darf auf Grund der Wirtschaftssanktionen wegen des Krieges gegen die Ukraine nichts importiert werden. Die gewünschten Leuchten werden auch in China produziert, hier kann jedoch keine Lieferzeit zugesagt werden und es kann Jahre dauern.

Als Alternative bieten sich LED-Leuchten mit gelblichem Licht an. Diese können schneller hergestellt und geliefert werden. Also kam das Thema erneut auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. „Der Bürokratismus ist ein Wahnsinn“, sagte Bürgermeister Christian Nerb bei der erneuten Diskussion.

Er sagte, dass sich die Gemeinde den Aufwand auch sparen könnte, und den Auftrag für eine Umrüstung einfach ausführen lassen könnte. Dann gibt es jedoch keine staatliche Förderung, das heißt die Gemeinde müsste für die neue Straßenbeleuchtung noch mehr bezahlen. Denn die ursprünglich geplanten Eigenkosten für die Kommune von 180 000 Euro haben sich durch die Verzögerung und beim neu beauftragten Unternehmen auf jetzt etwa 200.000 Euro erhöht. Gleichzeitig ist die staatliche Förderung weniger geworden: Von ursprünglich 40 Prozent Erstattung der förderfähigen Kosten gibt es im neuen Förderprogramm nur noch 25 Prozent. Dennoch will die Gemeinde den längeren Weg der Förderung gehen, um Geld zu sparen.

Teil der Straßenlampen bereits auf LED umgerüstet

Ein Teil der Straßenlampen, diejenigen die nicht unter die staatliche Förderung fallen, zum Beispiel die neueren Pilzleuchten, wurde bereits auf LED-Beleuchtung umgerüstet. Beim Großteil der Straßenlampen, den älteren bogenförmigen Peitschenlampen, wird es also nochmal eine Weile dauern, bis sie erneuert werden. Trotzdem soll sich die Umstellung lohnen. Auch bei geringerer staatlicher Förderung sollen sich die Kosten für die Gemeinde durch die Stromeinsparung nach etwa sechs Jahren amortisiert haben.

Deshalb beschloss der Ausschuss, erneut einen Förderantrag zu stellen. Und statt weißen jetzt gelbliche LED-Lampen zu verwenden. Sie haben warm-weißes beziehungsweise gelbliches Licht, mit einer Farbtemperatur von 3000 Kelvin, statt dem ursprünglich vorgesehenen kaltem hellweißem Licht. Für Insekten und nachtaktive Lebewesen ist das gut. Sie werden durch das wärmere Licht weniger irritiert und angezogen und es sterben weniger als durch hell-weißes Licht.