Politik
Neue Wohnungen und eine neue Asylunterkunft in Saal

13.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:58 Uhr
Roland Kugler
Hier sollen zwei Gebäude mit insgesamt 26 Wohnungen entstehen. −Foto: Kugler

In Saal wird zusätzlicher Wohnraum geschaffen . Die geplante Unterbringung von Geflüchteten im Industriegebiet erntet im Gemeinderat allerdings Kritik.

Die Nachfrage nach Wohnraum in der Donaugemeinde ist seit Jahren groß. Die Gemeinde weist Baugebiete aus, dennoch gibt es Wartelisten für Bauwillige. Neben der Schaffung von Bauplätzen für den Bau von Eigenheimen durch die Kommune, wie zum Beispiel in den Baugebieten „Alte Turnhalle“ oder „In der Heide“, werden von Investoren auch Miet- und Eigentumswohnungen gebaut.

Im Gemeinderat wurde jetzt dem Bau von 26 Wohnungen zugestimmt. Die Nutzungsänderung einer Betriebsleiterwohnung im Industriegebiet in eine Unterkunft für Asylsuchende stand ebenfalls auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung. Das Vorhaben wurde genehmigt, stieß aber auch auf Kritik.

26 Wohnungen geplant

An der Hauptstraße, zwischen der Feuerwehr und der Bahnhofstraße, wo viele Jahre lang eine Pizzeria stand, soll ein Wohnkomplex gebaut werden. In zwei Gebäuden sind insgesamt 26 Wohnungen geplant. Ein Haus soll rund 28 Meter, das andere etwa 34 Meter lang werden. Beide sollen etwa zehn Meter breit werden, und Erdgeschoss und zwei Obergeschosse erhalten. Sie sollen eine Tiefgarage, Außenstellplätze für Pkw und Fahrräder und Außenaufzüge bekommen.

Die Gebäude sollen mit der kurzen Seite zur Hauptstraße und mit der langen Seite zur Bahnhofstraße hin errichtet werden. Der Gemeinderat hatte den Plänen bereits im März dieses Jahr zugestimmt. Jetzt wurden sie vom Bauherrn erneut vorgelegt, da einige Änderungen vorgenommen wurden. Die Räte stimmten den geänderten Plänen mehrheitlich zu. Es gibt aber auch Kritik: „Die Gebäude sind zu groß und zu nahe an der Straße. Das ist nicht schön und erdrückend. In Saal wird zu oft zu wuchtig und zu nah an der Straße gebaut“, sagt Mario Kasper.

Er lehnte auch ein weiteres Projekt ab, das zur Abstimmung stand. In der Industriestraße sollen eine Betriebsleiterwohnung und ein Büro in eine Unterkunft für Flüchtlinge und Asylsuchende umgewidmet werden. Das Grundstück befindet sich im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Pechäcker“, der als Industriegebiet ausgewiesen ist. Hier erlaubt der Gesetzgeber nur Ausnahmsweise die Nutzung für soziale Zwecke, wie sie eine Unterkunft für Asylsuchende und Flüchtlinge darstellt. Die Nutzungsänderung ist auf längstens drei Jahre begrenzt, kann aber einmal verlängert werden.

Bis zu 20 Asylbewerber

Insgesamt sollen in dem Gebäude bis zu 20 Asylbewerber untergebracht werden können. „Ich finde diesen Platz im Industriegebiet für Asylsuchende die sich integrieren sollen nicht in Ordnung. Die Integration funktioniert in Saal gut, aber das ist zu weit weg von der Ortsmitte“, sagt Kasper. „Wir sollten Menschen, egal woher sie kommen, nicht dorthin verfrachten“, sagt Doris Eichinger. Bürgermeister Christian Nerb wies darauf hin, dass die anderen Unterkünfte für Asylsuchende in Saal alle voll belegt seien, und dass das Landratsamt dringend weitere Unterkünfte suche. Die Gemeinderäte stimmten schließlich mehrheitlich für die Nutzungsänderung.