Bauen
Neuer Anlauf für umstrittenen Neubau in Kelheimer Wohngebiet

16.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:51 Uhr
Im Bauausschuss ging es um eine neue Variante eines bekannten Vorhabens. −Foto: Beate Weigert

Kelheims Bauausschuss beschäftigten zuletzt einige Projekte – vom Ausbildungszentrum bis zur neuen Variante eines abgelehnten Projekts.

Westlich der Hemauer Straße verläuft im Bereich Kellerberg die Carl-Anton-Lang-Straße. Bereits vor vier Jahren stellte ein Bauherr für ein Grundstück den Antrag auf Vorbescheid für zwei Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage. Kelheims Bauausschuss signalisierte im Dezember 2018 grünes Licht. Doch vom Landratsamt als zuständiger Baugenehmigungsbehörde kassierte der Plan ein Nein. Den Bau eines Mehrparteienhauses hatte man dagegen Ende 2019 genehmigt.

Grundstück wurde geteilt

Nach der Teilung des Grundstücks versucht der Bauherr nun erneut eine Baugenehmigung für ein Mehrfamilienhaus samt neun Stellplätzen zu erwirken.

2. Bürgermeister Dennis Diermeier (FW) merkte an, dass sich besorgte Anwohner im Vorfeld der Sitzung an ihn gewandt hätten. Auch SPD-Stadtrat Claus Hackelsperger sah das Vorhaben, dessen Baukörper außerhalb der Baugrenzen liegt, kritisch. Insbesondere mit Blick auf die Parksituation an der Straße. Die sei jetzt bereits angespannt und für Müll-Laster oder Schneeräum-Fahrzeuge schwer zu befahren. Durch ein Mehrparteienhaus würde die Lage noch verschärft.

Bürgermeister Christian Schweiger warf ein, dass andererseits Nachverdichtung „politisch gewünscht“ sei. Auch die Verwaltung ging in den Sitzungsunterlagen auf den Aspekt ein. Bayerns Innenministerium verweise bei der Landesentwicklung darauf. Demnach sollte mehr Wohnraum geschaffen werden, „ohne wertvollen Grund zu vergeuden“. Dem stehe gegenüber, dass das Vorhaben dem Bebauungsplan widerspreche. Konkret reglementiert ist die Zahl der Wohneinheiten darin zwar nicht. Trotzdem sah auch die Verwaltung, dass es in der überwiegend durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägten Carl-Anton-Lang-Straße „eventuell ein Problem mit parkenden Kraftfahrzeugen geben wird“. Auch wenn das Stadtbauamt dies baurechtlich nicht zu werten habe.

„Nachverdichtung schön und gut, aber nicht da“, befand Claus Hackelsperger. Dennis Diermeier wollte wissen, was passiere, wenn der Antragsteller nun baue, und am Ende doch weniger Stellplätze errichte. Die Zahl der Parkplätze sei „zwingende Voraussetzung“ für die Baugenehmigung, merkte Markus Schnell vom Stadtbauamt an. Wenn diese missachtet würde, werde dies „sicherlich eine Reaktion haben“. Das gemeindliche Einvernehmen gab es am Ende nicht. Sechs Stadträte stimmten dagegen, drei dafür. Nun ist das Landratsamt am Zug.

Neue Pläne bei Kosik

Eine Nutzungsänderung steht für das bisherige Ausbildungszentrum am Kosik-Gelände an. Früher wurde das erste Obergeschoss in dem Gebäude in der Hirschberger Straße von der IHK für die Ausbildung von etwa 60 Lehrlingen genutzt. Künftig soll die Fläche in zwei unabhängig nutzbare Einheiten gesplittet werden. In Verwaltungsräume und eine betriebseigene Lehrlingswerkstatt. Vom Bauausschuss gab es grünes Licht dafür.

Auch der Antrag auf Vorbescheid für ein Mehrfamilienhaus mit Nebengebäuden in Weltenburg (Alte Dorfstraße/Eichbergstraße) erntete volle Zustimmung. Eine Genehmigung hierfür gab es auch vom Landratsamt schon einmal in 2017. Weil der neue Grundstücksbesitzer versäumt hatte eine Verlängerung zu beantragen, musste der Antrag nun neu gestellt werden.

Bau einer Werbeanlage

Bauantrag:Ein Betrieb, der in der Regensburger Straße ansässig ist, beantragte das Errichten einer 1,37-Quadratmeter-Werbetafel auf eigenem Gelände.

Entscheidung:Die Mehrheit im Bauausschuss hatte nichts dagegen. Es gab allerdings zwei Gegenstimmen.