Ernährung
Neuer Verein in Abensberg macht das gesunde Frühstück zum Vereinszweck

24.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:06 Uhr
Sie ist das Vorbild für Abensberg: Uschi Glas, Gründerin des brotZeit-Vereins bei der Frühstücksausgabe an einer der jetzt 300 brotZeit-Schulen. −Foto: picture alliance/dpa/Agency People Image/API(c)MichaelTinnefeld

Die Kühlschränke sind schon da, auch ein Gefrierschrank steht bereit. Ein Raum im Obergeschoss der Aventinus Grundschule wird von den Hausmeistern der Stadt Abensberg gerade umgestaltet, dann können die Frühstücksfreunde loslegen.

Dann werden Brötchen belegt, Müsli gemixt und Früchte geschnippelt: Am Mittwoch, 19. April, wird an der Aventinus Grundschule Abensberg erstmals der Verein „Frühstücksfreunde“ aktiv und bietet ein kostenloses Frühstück für alle Schülerinnen und Schüler an, teilt die Stadt Abensberg mit. Angestrebt sind weitere Verteiltage pro Woche. Gegründet hat sich der Verein am 6. März im evangelischen Gemeindezentrum; an der Spitze steht Ursula Prohaska.

Aventinus-Grundschüler sollen einen guten Start in den Tag haben

„Das soll als Angebot für einen guten und gemeinsamen Start in den Tag verstanden werden“, sagt die Vorsitzende. Sie war selbst 19 Jahre im Schuldienst tätig, als evangelische Religionslehrerin. 2021 ging sie in den Ruhestand – und musste zuletzt immer öfter beobachten, dass das Bewusstsein um ein gutes Frühstück weiter gesunken ist. „Man kann deutlich beobachten, dass viele Kinder in den Randstunden einfach nicht mehr können“, so Prohaska. Und warum ist das so? „Weil sie nichts oder nicht ausreichend oder nichts halbwegs Gescheites gegessen haben.“

Prominentes Vorbild: Uschi Glas

Als die Schauspielerin Uschi Glas 2009 in München den Verein „brotZeit“ gründete, blieb das im Hause Prohaska nicht unbemerkt. „Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf“, sagt sie heute. Und als sie von einer Kollegin beim Abschied befragt wurde, was sie macht, wenn ihr langweilig wird, sagte sie: „Frühstück.“ Die Idee stieß bei Rektorin Andrea Brandl auf offene Ohren – und auch Abensbergs Bürgermeister „war gleich begeistert“, berichtet sie. Anne-Katrin Streeck, evangelische Pfarrerin, unterstützt das Projekt ebenfalls; sie ist zweite Vorsitzende. Auch die katholische Kirche wird mit dabei sein.

Weitere Mitstreiter sind gesucht

Die „Frühstücksfreunde“ haben in den letzten Tagen und Wochen bei regionalen Bäckern und Metzgern, in Supermärkten und bei Bauernhöfen um Unterstützung der Idee angefragt, mit der Tafel Abensberg ist das Projekt gut abgesprochen – Ursula Prohaska und ihr Ehemann Karl sind auch da aktiv, natürlich hilft die Erfahrung. Aber die „Frühstücksfreunde“ sind nicht gedacht als Angebot für sozial Schwache, sondern für alle. „Das ist uns ganz wichtig“, sagt Ursula Prohaska. „Es ist für alle – und es stärkt das Gemeinschaftsgefühl“, ist sich Rektorin Brandl sicher. Dritte Bürgermeisterin Marion Huber-Schallner: „Gerade in einer Zeit, in der das Ehrenamt auf dem Rückzug ist, haben sich hier tatkräftige Leute versammelt, um etwas für die Allgemeinheit zu erreichen.“ Die Frühstücksfreunde „sind ganz toll“.

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Wer unkompliziert mitmachen möchte, ist als Privatperson mit zehn Euro jährlich als Mitglied dabei. Unternehmen sind mit 50 Euro pro Jahr dabei. Wer Fragen hat, Mitglied werden oder spenden möchte, wende sich an Ursula Prohaska , Tel. 09443 / 2227.