Hilfe Notfall namens Frieda sucht ein Zuhause
Ein junger Verein in Dünzling vermittelt Hunde aus einem rumänischen Heim. Nun hat er einen unerwarteten Gast bekommen.

Bad Abbach.Lena Meier ist ausgesprochen tierlieb. Viele Jahre hat sich die 27-Jährige Dünzlingerin ehrenamtlich bei einem Tierschutzverein engagiert, hat selbst vier Hunde und drei Katzen. Im Sommer 2020 hat sie mit anderen Tierfreunden den Tierschutzverein „How I get my pet“ gegründet. Jetzt hat der junge Verein einen Notfall.
Dieser Verein vermittelt Hunde nach Deutschland, die in Rumänien ihr Leben im Zwinger verbringen. Etlichen Vierbeinern verhalfen sie dabei schon zu einem guten neuen Zuhause.
Kein „Anfängerhund“
Aber jetzt hat der junge Verein einen Notfall. Der „Notfall“ heißt Frieda, ist zirka vier Jahre alt, 75 Zentimeter hoch und gelernter Herdenschutzhund. Bei Frieda ist etwas schief gelaufen, denn eigentlich wollte der Verein einen „Anfängerhund“ vermitteln, einen Hund also, den man auch zu Menschen geben kann, die noch nicht so viel Erfahrung mit Vierbeinern haben. Frieda ist alles, nur das nicht.
Tiere aus Rumänien
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Frieda:
Am besten wäre der Hund in einem Haus mit großem Grundstück aufgehoben, wo er Auslauf hat. Kontakt: Lena Meier, 01 51/ 46 62 67 24 oder per E-Mail info@ howigetmypet.de
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Kosten:
Für jeden vermittelten Hund erhebt der Verein eine Schutzgebühr von 300 Euro. Davon zahlt er 100 Euro an das Tierheim in Rumänien sowie den Transport des Tieres nach Deutschland und den Gesundheits-Schnelltest für Auslandshunde. (lhl)
Wenn man mit ihr spazieren geht, muss man einen guten Griff haben und selber standfest sein, weiß Lena Meier aus Erfahrung. Denn Frieda ist darauf trainiert, ganz alleine auf Schafherden aufzupassen und alles zu schützen, was in ihrem Territorium ist. Die Logik des Hundes sei ganz einfach, erklärt Lena Meier: „Was da ist, ist in Ordnung. Was dazukommt, ist eine potenzielle Gefahr.“ Da ist Frieda richtig stur. Gleichzeitig ist sie aber auch eine ganz Liebe. „Sie will den Leuten gefallen, will schmusen“. Und ist nebenbei noch ein richtiger Tollpatsch, der viel Spaß macht. Lena Meier ist auch Hundetrainerin und übt viel mit Frieda.

Ihr Freund Roland Hirsch teilt ihre Liebe zu Tieren. In Dünzling hat er eine kleine Hundepension aufgemacht, in der das Paar hauptsächlich am Wochenende Hunde betreut. Das hat sich aus den Betreuungsanfragen entwickelt, die immer wieder von Bekannten kamen. Im Moment wohnt Frieda ganz allein in der Hundepension, denn verreist wird ja derzeit eher nicht. Der Verein „How I get my pet“ - Wie ich zu meinem Haustier komme – wurde im Juni vergangenen Jahres gegründet. Mittlerweile hat er schon 75 Mitglieder. Er arbeitet mit einem Tierheim in Rumänien zusammen, in dem 400 Hunde auf ein neues Zuhause warten.
Sie könnten es wohl auch schlechter treffen, denn wenn ein Tier in Rumänien nicht in ein privat geführtes Tierheim kommt, sondern in ein städtisches, sind dem Warten enge Grenzen gesetzt. Wer nach zwei Wochen nicht vermittelt ist, für den ist das Leben zu Ende. Erst kürzlich hat der Verein einen älteren Hund nach Kelheim vermittelt, der fünf Jahre in dem privaten Heim war. „Der hat es jetzt noch richtig schön“, freut sich die Lena Meier.
Überwachte Einfuhr
Die Hunde, die nach Deutschland vermittelt werden, kommen per Sammeltransport und werden dann übergeben. Vor jeder Einfuhr eines Hundes meldet Lena Meier dem Amtstierarzt, wann der Transport kommt. Beim Landratsamt musste sie für das Importieren von Hunden aus dem Ausland einen Test ablegen, bei dem es nicht nur um gesundheitliche Fragen bei der Tierhaltung ging.
Sie ist beim Abholen von Tieren vom Sammeltransporter auch schon von der Polizei kontrolliert worden, erzählt die junge Frau, und fügt an: „Finde ich gut, dass die da dahinter sind.“
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