Geld
Positive Bilanz der Kreissparkasse

Trotz Corona ist das Geldinstitut zufrieden mit dem Jahresergebnis 2020.

29.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:18 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Vorstandsvorsitzender Dieter Scholz (rechts) stellte die Bilanz des Jahres 2020 der Kreissparkasse Kelheim vor. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Die Kreissparkasse Kelheim zog bei ihrer Bilanzpressekonferenz trotz der herrschenden Pandemie ein positives Fazit. „Wir können mit dem Jahr 2020 zufrieden sein“, sagte Vorstandsvorsitzender Dieter Scholz. Auch der Verwaltungsratsvorsitzende, Bürgermeister Christian Schweiger, sprach von einem guten Ergebnis. „Sachliche und pragmatische Entscheidungen zu treffen hat sehr gut funktioniert“, sagte er.

Das Rückgrat solcher Aussagen sind Zahlen. So steigerte die Kreissparkasse ihre Bilanzsumme verglichen mit 2019 um 5,2 Prozent auf 2,65 Milliarden Euro „Eine Bilanzsumme ohne Schnörkel“, sagte Scholz. Der Bilanzgewinn lag mit 3,51 Millionen Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der Ertrag war aber etwas höher als letztes Jahr, da sich auch bei der Kreissparkasse Corona in Form ausgefallener Veranstaltungen und Reisen und den damit verbundenen Einsparungen bemerkbar gemacht hat. Einen Teil der Bilanzsumme macht das Kreditgeschäft aus. Es erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Die Hälfte der Kreditnehmer käme in etwa aus dem privaten, die andere Hälfte aus dem gewerblichen Bereich, berichtete Scholz. Erstaunlicherweise habe sich die Summe der neu aufgenommenen Kredite in 2020 deutlich erhöht. Künftig könnten die Kredite jedoch etwas zurückgehen, vermutet Scholz. Denn eine Krise wie die aktuelle hinterlasse ihre Spuren immer erst etwas später. Ein wichtiger Posten seien die Darlehen, die in den Wohnungsbau gehen. 955 Millionen Euro waren das im letzten Jahr. „Jede zweite Baufinanzierung im Geschäftsgebiet wird von der Kreissparkasse begleitet“, sagte Scholz. Bei Lebensentscheidungen wie einem Immobilienerwerb würden gerne regionale Banken genommen, stellte er fest. An öffentlichen Fördermitteln, zum Beispiel von der KfW oder der LfA hat die Kreissparkasse gut 283 Millionen im Bestand.

Auf der anderen Seite stehen die Einlagen der Kunden. Sie machten im letzten Jahr 4,92 Milliarden Euro aus, eine Steigerung um zirka 290 Millionen Euro. Wegen der Coronakrise haben die Deutschen mehr gespart. Das werde sich ändern sobald wieder mehr konsumiert werden kann, prognostizierte Scholz. Die Steigerung der Kundeneinlagen kamen dabei von privaten Sparern, nicht von gewerblicher Seite.

Scholz konstatierte minimal steigende Zinsen. Trotzdem bewegten sie sich immer noch auf deinem Niveau, mit dem eine Wohnimmobilie noch leistbar sei. Die Nachfrage nach dem sogenannten „Betongold“ sei ungebrochen, das Angebot überschaubar. Die Kreissparkasse verzeichnete im letzten Jahr 1,3 Millionen an Maklergebühren, ein Ergebnis, mit dem sie sehr zufrieden war. Bei der Immobilienfinanzierung sei aber eine gesunde Mischung aus Eigen- und Fremdkapital wichtig.

Ebenfalls sehr zufrieden war die Kreissparkasse mit dem Versicherungsgeschäft. Insgesamt 43,3 Millionen Euro aus dem Versicherungsgeschäft verzeichnet die Bilanz. Der Löwenanteil entfällt auf Lebensversicherungen.

Ihr verfügbares Eigenkapital hat die Kreissparkasse deutlich erhöht. Es liegt jetzt bei zirka 212 Millionen Euro. Eine Summe, die zwingend notwendig sei, um die Kreditwünsche der Kunden erfüllen zu können, so Scholz. Denn die ausgereichten Kredite müssen mit entsprechendem Eigenkapital unterlegt sein.

Für Geld, das die Kreissparkasse bei der Bundesbank anlegt, muss sie Negativzinsen in Höhe von 0,5 Prozent Euro zahlen. Sie selber verlangt von privaten Bestandskunden noch keine Negativzinsen für deren Anlage. Gewerblichen Kunden zahlen Negativzins in Höhe von 0,5 Prozent. Ab welchem Betrag sie das bezahlen müssen, ist abhängig von den individuellen Vereinbarungen zu den Freibeträgen. Bei Neukunden, die ihr Geld bei der Kreissparkasse anlegen wollen, berechnet das Geldhaus ab einem Freibetrag von 100 000 Euro Negativzins.

Die Anzahl der Mitarbeiter der Kreissparkasse ist mit 412 Beschäftigten im letzten Jahr weitgehend gleich geblieben. Davon sind 25 Auszubildende.