Gemeinderat
Rauch in die richtige Richtung lenken

Falls es im Tunnel brennt, muss ein Großlüfter schützen. In der Mittelschule gibt es eine neue Stelle für Sozialarbeit.

29.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:30 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Bei der Sanierung des Tunnels Bad Abbach vor drei Jahren wurde die maschinelle Entlüftung entfernt. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Die Feuerwehr Bad Abbach bekommt einen großen Lüfter. Er ist notwendig, falls es im Tunnel zu einer Rauchentwicklung kommt. Der Gemeinderat beschloss bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Anschaffung des Lüfters bis zu einer Summe von 170 000 Euro. Als der Tunnel vor drei Jahren saniert worden war, wurde die maschinelle Entlüftungsanlage nicht mehr installiert. Schon damals war vorgesehen gewesen, die Thermik im Tunnel im Fall des Falles über einen externen Lüfter zu steuern.

Rauchentwicklung im Tunnel sei eine große Herausforderung für die Feuerwehr, sagte Kommandant Max Neubauer. Die Feuerwehr muss mittels eines Lüfters steuern können, in welche Richtung der Rauch abzieht. Dies ist vor allem für den Schutz der Einsatzkräfte wichtig. Mit Löschfahrzeugen könne man den Tunnel nämlich nicht befahren, da sei Manpower erforderlich.

Einen weiteren Vorteil bringt ein Großlüfter bei Einsätzen in Tiefgaragen. Davon gibt es in Bad Abbach eine ganze Menge. Auch Einsätze in Tiefgaragen sind eine große Herausforderung für Feuerwehren. Max Kefer, früher selbst Kommandant der Wehr, beschrieb solche Einsätze aus eigener Erfahrung: „Ich war schon drin, mir ist Himmelangst geworden.“

Neubauer und sein Stellvertreter Benedikt Hartmann haben erarbeitet, dass für die Bad Abbacher Verhältnisse ein Fahrzeug mit Wechselmodul am sinnvollsten ist. Der Anschaffungspreis liegt bei zirka 170 000 Euro. Der Feuerwehrverein hat bereits beschlossen, den Kauf mit 15 000 zu unterstützen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt stellte Neubauer die Planungen der Feuerwehr zur Versorgung des Gemeindegebiets mit öffentlich zugänglichen Defibrillatoren vor. In Bad Abbach gibt es bereits einige der Geräte, die den schnellen Herztod bekämpfen sollen. In den nächsten zwei bis drei Jahren werden weitere Geräte in den Ortsteilen angeschafft, eines für jeden Ortsteil, für Lengfeld zwei. Nur für Saalhaupt muss kein Gerät mehr angeschafft werden, das hat die dortige Dorfgemeinschaft nämlich bereits selber erledigt. Die sechs benötigten Geräte werden knapp 13 000 Euro kosten. Thomas Seubert regte an, regelmäßige öffentliche Schulungen an den Geräten zu veranstalten, damit die Leute üben können und die Hemmschwelle sinkt, ein solches Gerät im Notfall tatsächlich zu benutzen.

Die Angrüner-Mittelschule wird im Rahmen der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) eine Halbtagsstelle erhalten. Wie Rektor Heiner Bruckmüller erläuterte, leitet Stefan Bobbe bereits seit mehreren Jahren die Offene Ganztagsschule und die Schulsozialarbeit. Die Schule habe derzeit 70 Kinder mit Migrationshintergrund. Deren sehr gute Integration sei das Verdienst von Bobbe. Diese Form der Sozialarbeit ist für die ganze Schule da, also auch für Eltern und Lehrer.

Bei der Arbeit auf der Grundlage der JaS seien der Betreuer oder die Betreuerin jeweils für ausgewählte Schülerinnen und Schüler da. Dies habe einen großen Vorteil. Der oder die Betreuer seien auch der Schule gegenüber zur Verschwiegenheit verpflichtet. Kinder und Jugendliche öffnen sich ihnen vermutlich eher, wenn es zum Beispiel um Drogenprobleme geht.

Die Besetzung der Stelle ist in den nächsten beiden Jahren für die Kommune voraussichtlich kostenlos, da die Förderung wegen Corona verdreifacht wurde. Stellvertretender Bürgermeister Reinhold Meny, der die Sitzung leitete, kündigte an, dass Gespräche mit möglichen Trägern geführt werden.

Auch die Sanierung der Angrüner-Mittelschule stand wieder auf der Tagesordnung. Mehrere Fachleute gaben noch mal detailliert Auskunft über Kostenmehrungen. Vorgestellt wurde dabei auch die mögliche Realisierung einer Fotovoltaikanlage am Dach. Nach sieben, beziehungsweise zehn Jahren, hätten sich die Kosten - je nach Größe der Anlage - amortisiert. Insgesamt war die Stimmung im Gremium die, eher eine größere Anlage anzuschaffen. Die Fraktionen sollen die verschiedenen Möglichkeiten jetzt beraten. Das Gremium beschloss aber einstimmig, dass eine mögliche Anlage in die Planung eingearbeitet werden soll.