Neustadt a.d. Donau
Schildkröte eroberte den Radweg

Eine kleine Odyssee erlebte eine 20 Kilogramm schwere Schildkröte, nachdem sie in Neustadt a.d. Donau ausgebüxt war.

25.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:05 Uhr
Kein Leichtgewicht: Ein Polizeibeamter trägt die 20 Kilogramm schwere Schildkröte, die auf einem Radweg in Neustadt gefunden wurde. −Foto: Polizeiinspektion Kelheim

Meldungen über entlaufene Hunde und Katzen gibt es immer wieder, doch diese Meldung fällt aus dem üblichen Rahmen: In Neustadt a.d. Donau suchte ein Mann seine Schildkröte. Dabei war das Tier mit einer Höhe von ungefähr 35 Zentimetern nicht zu übersehen.

Ein Fußgänger, der am Freitag voriger Woche auf dem Geh- und Radweg an der Staatsstraße zwischen Neustadt und Mauern unterwegs war, entdeckte das Tier, als es den Weg in Höhe des Autohauses Stauner entlang marschierte. Weil Schildkröten auf Geh- und Radwegen selten sind und sich nebenan die vielbefahrene Straße befindet, dachte sich der Passant, dass es besser sei, wenn er die Polizei ruft. Außerdem war das Tier schlicht zu schwer, um es an einen sicheren Platz zu tragen.

Stolze 20 Kilogramm war die Spornschildkröte schwer und ungefähr 20 Jahre alt, was für Schildkröten kein ungewöhnliches Alter ist. Sie können alt wie Menschen werden und ausgewachsen genauso schwer werden.

Die Beamten der Polizeiinspektion Kelheim erwiesen sich als Retter in der Not, sie luden das Tier in ihren Streifenwagen ein und nahmen es mit nach Kelheim. Dort erkannte ein Beamter, der selbst Schildkröten besitzt, dass die Dienstzimmer kein artgerechter Aufenthaltsort für eine Schildkröte ist. Weil außerdem der Halter des Tiers nicht ermittelt werden konnte, brachte es der sachkundige Beamte in eine Reptilien-Auffangstation in München transportiert.

Dort konnte der Tierhalter schließlich durch Mithilfe einer Tierklinik ausfindig gemacht und entsprechend informiert werden. Inzwischen ist die Odyssee der Spornschildkröte beendet, sie ist wieder bei ihrem Besitzer. (jd)