Freizeit
Schnupperkurs statt Kanu-Triathlon

Wegen des Hochwassers wurde der Kanu-Triathlon in Kelheim abgesagt. Ins Wasser ging es aber trotzdem - im Alten Hafen.

19.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:43 Uhr
Josef Eder
Paddeln im Kajak −Foto: Josef Eder

Bei der 21. Auflage hätte der Kanu-Triathlon im Kelheimer Kult-Hafen sein Comeback gefeiert. Der sportliche Dreikampf wäre auf einer neuen Laufstrecke über die Bühne gegangen und der Alte Hafen dabei noch mehr ins Zentrum der Action gerückt. Traditionell verknüpft das Event die Sportarten Laufen, Radeln und Boot fahren vor der Kulisse des Michelsberges auf dem die Befreiungshalle thront. Aber dann stieg der Donaupegel unaufhaltsam.

Für die Organisatoren des Kanu-Triathlons war ein rasches Handeln und Flexibilität erforderlich. Mit Mountainbikes oder geländetauglichen Rennrädern, wäre es über elf Kilometer auf dem Weg, neben der Donau bis zur Wipfelsfurt gegangen. Von dort über Forstwege in Richtung Stausacker und über die Hienheimer Straße zurück in den Wechselbereich. Der letzte Abschnitt wäre auf der Donau zu meistern gewesen. „Die Wege entlang des Flusses waren teilweise überflutet und die Strömung auf dem Wasser zu stark“, sagte Norbert Kellner zweiter Vorsitzender des Kanu-Clubs. Wäre ein Kanu oder Kajak mit dem die Sportler zwei Kilometer flussaufwärts bis auf Höhe des alten Bootshauses beim Klösterl und zurück gepaddelt wären gekentert, dann hätte der Sportler, nur mit allergrößten Mühen gerettet werden können. Im schlimmsten Fall wäre er unter die ankernden Passagierschiffe geraten.

Ein Ersatzprogramm

Die erste Vorsitzende Marianne Fruth und Kellner verdeutlichen abschließend, dass die Absage das Beste für alle gewesen sei. „Wir wären in der Verantwortung gestanden“, sagen Beide. Als Ersatzprogramm bot der Kanu-Club einen Schnupperkurs mit Standup-Paddeling und ähnlichem im Alten Hafen an. Er wurde sehr gut angenommen. Wer wollte, konnte den ganzen Tag auf dem Wasser verbringen. Beim Standup-Paddeling standen einige etwas unsicher auf dem Board. Jedoch machte keiner Bekanntschaft mit dem nassen Element. Die Kinder hatten allemal ihre Freude mit den Kanus. Sie lieferten sich Rennen. Der Konkurrent auf dem Wasser wurde manchmal gerammt. Der sportliche Tag in der Hafenatmosphäre ging in einen italienischen Abend über. Ein Hygiene-Konzept war fester Bestandteil für Sportler und Besucher des Innenbereichs.

Paddeln vor der Haustüre

Der Kanu-Club hat 720 Mitglieder, davon 150 Kinder/Jugendliche. Das Paddelrevier der Kelheimer ist die vorbeifließende Donau. Diese ermöglicht viele Aktivitäten, insbesondere vor der „Haustür“ wie Fruth und Kellner betonen. Super ist, dass der Flussabschnitt keine Bundeswasserstraße ist, sodass keine Motorboote oder Jetskifahrer ihn befahren dürfen. Lediglich Ausflugsschiffe, die den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg befahren, sind erlaubt. „Wir schreiben Naturschutz groß“, verdeutlicht die Führungsspitze des Clubs. Weiter weisen sie, auf ihre Aushängeschilder hin, die Wildwasserfahrer Matthias Gabler und Sophia Gruber. Als nächstes Highlight stehen am Wochenende 7.und 8. August zum zweiten Male die offenen Bayerischen Meisterschaften im Kanupolo an. (lje)