Energiekrise
So rüstet sich das Keldorado für den Winter

30.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:49 Uhr
Auch der Besuch im Keldorado wird teurer. −Foto: Tonia Lohr/Keldorado

Steigende Energiepreise und die Energiekrise wirken sich auch auf Kelheims Bad aus. Auf Preise, Öffnungszeiten und Weiteres.

In der jüngsten Aufsichtsratssitzung der Keldorado Bäderbetriebe GmbH hat das Gremium ein von der Geschäftsführung vorgestelltes Maßnahmenpaket beschlossen, um das Keldorado auf die Herausforderungen der kommenden Wintersaison vorzubereiten. „Steigende Energiepreise machen vielen Bäderbetrieben zu schaffen, darauf müssen auch wir reagieren“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Christian Schweiger in einer Pressemitteilung.

Hauptbestandteil des Maßnahmenpaketes sind Energieeinsparungen und Betriebsoptimierungen. Zu den Einsparmaßnahmen zählt unter anderem eine Absenkung der Wasser- bzw. Lufttemperaturen um bis zu zwei Grad, welche eine Einsparung von rund zehn Prozent des Gesamtwärmebedarfes bewerkstelligt.

„Die Absenkung der Temperaturen wird von der Keldorado-Betriebsleitung mit Maß und Ziel durchgeführt, damit die Gäste sich weiterhin bei uns wohl fühlen“, teilt der Aufsichtsratsvorsitzende mit. Das Keldorado verbraucht im Jahr rund 2100 MWh an Fernwärme. Eine Einsparung von zehn Prozent bedeutet demnach rund 21.000 Euro weniger Energiekosten. Um mehr Energie einzusparen, werden die Öffnungszeiten in den Monaten Dezember bis März (montags bis freitags von 15 Uhr bis 21 Uhr, samstags und sonntags von 9 Uhr bis 21 Uhr), analog zum Pandemiewinter 2021/22, gekürzt. Auch während der Weihnachtsferien hat das Keldorado von 9 bis 21 Uhr geöffnet.

Das Keldorado verbraucht im Jahr ungefähr so viel Strom wie 165 durchschnittliche Privat-Haushalte. „Mittlerweile kommen circa 100.000 kWh des benötigten Stroms pro Jahr von unseren Fotovoltaikanlagen, die in den vergangenen Jahren auf die Keldorado-Dächer geschraubt wurden. Das sind über 20 Prozent des benötigten Stroms“, erklärt Thomas Hopfinger.

Das Warmaußenbecken soll in den Wintermonaten geschlossen bleiben, da es mit einem Wärmebedarf von einer bis vier MWh pro Tag einer der größten Energieverbraucher im Keldorado ist. Allein durch diese Maßnahme lassen sich je nach Witterung Energiekosten von durchschnittlich geschätzt bis zu 300 Euro pro Tag einsparen. Der Sauna- und Dampfbadbereich bleibt für die Gäste geöffnet und ist auch weiterhin im Eintrittspreis mit enthalten.

In den Monaten mit verkürzten Öffnungszeiten sollen verstärkt Schwimmkurse angeboten werden, da hier mehr Personal zur Verfügung steht. „Wir wollen diese Zeit nutzen, um hier den Stau abzubauen und die Wartezeiten auf die Kurse zu verkürzen“, erklärt Geschäftsführer Thomas Hopfinger. Der Sauna- und Dampfbadbereich bleibt für die Gäste geöffnet.

„Die Schulen können wir bei Bedarf gerne beim Schulschwimmen personell unterstützen, denn das ist mir ein besonderes Anliegen“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzender Christian Schweiger.

Zusätzlich zu Energieeinsparungen sind allerdings auch Preiserhöhungen notwendig. Die Eintrittspreise für die Wintersaison werden nach der Keldorado-Revision vom 12. bis zum 22. September für die 1,5- und 3-Stunden-Tarife um einen Euro steigen. Die Tageskarte wird 1,50 Eruo teurer. „Leider müssen wir hier aufgrund der erheblichen allgemeinen Kostensteigerungen und den steigenden Energie- und Wärmepreisen reagieren“, bedauert Thomas Hopfinger. Freude dagegen bereitet Hopfinger der Anschluss an das Biomasseheizkraftwerk der Stadtwerke Kelheim. Dadurch ist das Keldorado vom Gas unabhängig und dem Badebetrieb dürfte in den Wintermonaten nichts entgegenstehen.